Brisant: während Haushalte, die mit einem geringeren Einkommen auskommen müssen, 9,5 Prozent ihres Geldes für Wohnenergie ausgeben, fällt der Anteil in der höchsten Einkommensklasse – also mit monatlich mindestens 5000 Euro – mit 4,7 Prozent viel geringer aus.

Zu den Ausgaben für Wohnenergie zählen die Kosten für Heizung, Strom und Warmwasser – unabhängig vom Energieträger. Über alle Einkommensklassen hinweg wandten die Haushalte im Schnitt monatlich 152 Euro beziehungsweise 6,1 Prozent ihrer Konsumausgaben für Strom, Heizung und Warmwasser auf. 2019 waren es noch 5,8 Prozent beziehungsweise 150 Euro.

Unterschied zwischen vollem und leerem Kühlschrank

Die Verbraucherpreise für Haushaltsenergie steigen seit Monaten teilweise deutlich an. Die Kosten für Heizöl etwa haben sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Auch die Preise für Erdgas (+9,6 Prozent) und Strom (+3,1 Prozent) zogen im November kräftig an. “Neben sehr niedrigen Energiepreisen im November 2020 wirkte sich die zu Jahresbeginn 2021 eingeführte CO2-Abgabe preiserhöhend aus”, erklärten die Statistiker.

Die Entwicklung alarmiert inzwischen auch die Politik, berichtet “Finanzen.net”. “Stabile Preise gehören zu den Rahmenbedingungen, die Unternehmen brauchen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen und zu investieren”, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bei der Amtseinführung des neuen Bundesbankchefs Joachim Nagel. Vor allem für Menschen mit geringeren Einkommen “können schon zahlenmäßig geringe Preissteigerungen den Unterschied zwischen einem vollen und einem leeren Kühlschrank am Monatsende ausmachen.”