Unsere wichtigste Waffe im Kampf gegen die Corona-Pandemie bleibt die Impfung. Je mehr Menschen gegen das Virus immunisiert sind, desto schneller bekommen wir unsere „Freiheit“ und unsere Normalität zurück. Gegenüber dem eXXpress schlägt ein Arzt in Wien-Favoriten nun jedoch Alarm: „Die Migranten kommen nicht zum Impfen, wir erreichen sie nicht“. Tatsächlich ist die Impfwilligkeit mehrheitlich unter muslimischen Einwanderern extrem gering. Und im Fasten-Monat „Ramadan“ (dauert noch bis 12. Mai) lassen sich viele Migranten schon gar nicht impfen.

Reisefreiheit als Anreiz?

Brisant: Viele Migranten sprechen nicht Deutsch, bekommen ihre Informationen über Corona nicht aus klassischen, sondern zu einem großen Teil aus sozialen Medien. Plattformen wie Facebook oder Telegram sind aber vor allem der „Spielplatz“ vieler Verschwörungstheoretiker rund um das Coronavirus. „Es bräuchte hier viel mehr Aufklärung in ihrer Muttersprache“, konstatiert der Arzt. Was könnte in den Augen des Mediziners helfen? Ein Ansatz könnte sein, die Reisefreiheit an eine Impfung zu knüpfen. „Schließlich wollen diese Menschen im Sommer nicht auf ihren Heimaturlaub verzichten. Wenn es für die Reise in die Türkei eine Impfung brauchen würde, würde das sicher für die nötige Motivation sorgen.

Enttäuschung bei Verantwortlichen

Ähnlich ist die Situation in Deutschland. Zwar ist das Ansteckungsrisiko vor allem in Asylheimen besonders groß, trotzdem erscheinen auch dort massenhaft die eingeladenen Flüchtlinge nicht zur Impfung. Die „Welt“ berichtet von einer Unterkunft in Essen. „Von dem guten Drittel, das sich noch am Vortag zu einer Impfung bereit erklärt hatte, ist nun nur noch die Hälfte aufgetaucht“, heißt es dort. Die Enttäuschung sei den Verantwortlichen von Stadt und Diakoniewerk ins Gesicht geschrieben gewesen. Woran die Zurückhaltung bei allen Mobilisierungsanstrengungen lag, wollen sie nun noch einmal analysieren.