Egal, ob man einkaufen geht oder auf die Tankrechnung schaut. Die Menschen spüren die Teuerungen aktuell an allen Ecken und Enden. In der Geldbörse bleibt immer weniger. Von der aktuellen Inflation ist auch der Sport betroffen. Der Amateursport in Österreich steht nach Corona vor der nächsten existenzbedrohenden Krise. Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Sport-und Körperkultur Hermann Krist fordert deshalb eine Erhöhung der Bundes-Sportförderung.

Das fordert Krist auch im Interview mit Dominik Hana im “sport eXXpress”: “Das unterste Limit ist in jedem Fall ein Ausgleich für die Valurisierung, für die zehn Jahre, wo nichts valurisiert wurde. Wir bekommen da immer noch die selben Sportförderungen wie vor zehn Jahren. Das unterste Limit sind daher 100 Millionen Euro. Viele Experten meinen, es müssten 120 Millionen Euro sein, um von einem echten Fortschritt zu reden,” meint Krist.

"Da werden noch einige Tränen fließen"

Der Sport hat in jedem Fall schon bessere Zeiten erlebt. In den letzten zwei Jahren wurde er von der Corona-Pandemie stark gebeutelt. Nun kommt die Inflation und die damit einhergehende Teuerungswelle hinzu. So gab es in den Hallen und auf den Sportplätzen oftmals Stillstand, vieles war nicht möglich. Davon waren auch Vereinsfeste betroffen, die einen Teil des Budgets ausmachen. “Die Sponsoren werden immer weniger, weil ja die Krise auch an den Unternehmen nicht spurlos vorbeigegangen ist,” weiß Krist.

Außerdem warnt er vor den nächsten Monaten: “Ich möchte jetzt nicht den Teufel an die Wand malen. Aber ich denke, da werden noch viele Tränen fließen. Wir haben sehr viele Sportanlagen, die Storm brauchen,” warnt Krist. Hinzu kommt noch die Müllentsorgung oder die Heizung für den Winter. “Ich habe mir einen namhaften, mittelgroßen Verein aus Oberösterreich herausgesucht. Dieser hat im Schnitt pro Jahr an die 18.000 Euro an Kosten,” weiß der ASKÖ-Präsident. Der Verein würde jetzt schon die Abrechung für 2021 fürchten, aber auch jene für 2022. Man zittert auch vor der Abrechnung für 2023. “Wie das Geld aufgetrieben werden soll, weiß im Moment noch keiner,” gibt Hermann Krist zu bedenken.

"Dann hören wir auf!"

Doch der ASKÖ-Präsident schlägt weiter Alarm: “Immer mehr Eltern sagen: Wir führen unser Kind nicht mehr zum Training und bringen sie zum Spiel und retour.” Dann sie die Gefahr groß, dass die Kinder plötzlich nicht mehr ihren geliebten Sport ausüben können. “Einige meinen schon: Wenn jetzt die nächste Aktion kommt, sprich wenn noch weniger Geld zur Verfügung stehen wird, dann werden wir einfach aufhören,” gibt Krist warnende Einblicke.

Die ASKÖ arbeite intensiv mit den Vereinen und versuche den Funktionären, die Zukunftschancen aufzuzeigen. “Wir waren bei der Frau Gewessler im Umweltministerium, weil es natürlich Ideen gibt,” sagt Krist. “Es kann nicht sein, dass ich eine Photovoltaik-Anlage aus dem Sportbudget zahlen muss. Das geht ja nicht,” betont der Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Sport-und Körperkultur.

Das gesamte Interview gibt es um 20.15 Uhr auf eXXpressTV!