Es wird nicht still um den brodelnden Konflikt an der polnischen-belarussischen Grenze: Nachdem die Lage dort eskalierte, Migranten den Zaun durchbrachen und polnische Soldaten mit Wasserwerfern gegen die verzweifelten Menschenmassen, die mit allen Mitteln über die Grenze drängten, vorgehen mussten, kommen nun neue Hintergrund-Details zu den Fadenziehern hinter dem Migrantenansturm ans Licht. Wie das deutsche Nachrichtenmagazin “Focus” berichtet, ermittelt das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt aktuell gegen Unbekannte aus dem Menschenhandel-Milieu, die eine Journalistin mit dem Tod bedroht haben sollen, nachdem diese vor der Flucht über die Grenze gewarnt hatte. Es handelt sich dabei um die kurdische Journalistin Alla Shally.

Die in Düsseldorf lebende Shally hatte einen Film produziert, in dem vor der Flucht über die belarussisch-polnische Grenze gewarnt wurde. Das Video wurde im Nahen Osten ausgestrahlt und zeigt Bundespolizeipräsident Dieter Romann, der Migranten eindringlich vor der Flucht über die belarussisch-polnische Grenze nach Deutschland warnt: “Ihr seid dort Geiseln und werdet wie Vieh behandelt! Viele Landsleute von Euch haben dort schon den Tod gefunden! Verkauft nicht Euer Haus und Euren Hof, daran verdienen nur Schleuser und ein Diktator!”

Der Privatsender Rudaw TV hatte Romanns Appell in den Sprachen Arabisch, Türkisch, Kurdisch und Englisch veröffentlicht und damit zu Beginn dieser Woche Millionen Menschen erreicht. Der Deutschland-Vertreter der autonomen kurdischen Republik Irak-Kurdistan, Dilschad Barsani, sagte gegenüber “Focus”, dass Romanns Video in jedem Dorf gesehen worden sei und offenbar viele Menschen von ihrer geplanten Flucht nach Deutschland abgehalten habe.

Das Video sorgte für große Empörung bei den Schlepperbanden, welche sich dadurch in ihren kriminellen Geschäften gestört fühlten, so Barzani. Es gebe Hinweise darauf, dass die massiven Drohungen gegen Alla Shally stammten offenbar von der in Deutschland verbotenen linksextremistischen Arbeiterpartei Kurdistan (PKK), die mehrere Millionen Dollar am Menschenhandel verdient, stammen.