Österreich erhält derzeit vor allem Asylanträge von Männern aus Syrien und Afghanistan – während Erstere in 94 Prozent der Fälle die Voraussetzungen erfüllen und positiv bescheidet werden, werden bei den Afghanen Zweidrittel aller Anträge abgelehnt. Sprich: Sie erfüllen nicht die rechtlichen Ansprüche für ein Asyl-Gesuch. Dass sie sich trotzdem, oft unter Einsatz ihres Lebens, auf den Weg nach Europa machen, stellt die EU vor eine große Herausforderung.

Nur jeder dritte Asyl-Antrag von Afghanen wird positiv bescheidet

Sollte jetzt Österreich nicht mehr nach Afghanistan abschieben, wie es die Grünen fordern, würden all diese Männer im Land bleiben – obwohl sie eigentlich keinen Schutzstatus genießen. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat daher bereits im großen eXXpress-Interview klar gestellt: “Wir werden auch weiterhin nach Afghanistan abschieben.” Österreich müsse wachsam sein und dürfe sich nicht dem Druck jener beugen, die eine Politik der offenen Türen fordern. “So eine Situation wie im Jahr 2015 darf sich nicht wiederholen”, betonte Kurz im Gespräch mit eXXpress-Herausgeberin Eva Schütz.

Österreich verzeichnet heuer einen neuen Asyl-Ansturm

Allein in diesem Jahr hat Österreich laut Aufzeichnungen des Innenministeriums über mehr als 10.000 Asylanträge entschieden – etwas mehr als die Hälfte davon waren negativ. 1170 der Asylwerber waren unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. 69 von ihnen waren unter 14 Jahre. Bei den älteren Minderjährigen stellen Afghanen deutlich die stärkste Gruppe, bei den Unter-14-Jährigen Syrer.

Sebastian Kurz im großen eXXpress-Interview bei "10 vor 8 – die News zum Hauptabend": "Wir müssen wachsam sein"