In seiner heutigen Rede vor dem deutschen Bundestag ließ CDU-Chef Friedrich Merz kein gutes Haar an Sahra Wagenknecht und ihren Aussagen zum Ukraine-Krieg. Die Linken-Chefin hatte kürzlich im TV-Format “Hart aber fair” in Bezug auf den Ukraine-Krieg von “Vergewaltigungen auf beiden Seiten” gesprochen. Sie hatte außerdem in einer Diskussion mit der Grünen-Politikerin Karin Göhring-Eckart gesagt, dass “Kriegsverbrechen in einem Krieg normal seien”.

"Der Krieg endet, wenn Russland die Waffen niederlegt"

Solche Aussagen seien Merz zufolge “zynisch, menschenverachtend und niederträchtig”. Außerdem seien solche Verallgemeinerungen “beschämend für das ganze Land”. Merz forderte die Politikerin dazu auf, an der Debatte teilzunehmen. Wagenknecht reagierte heute per Twitter auf die ungerechte Behandlung in der Talkshow. Die “Hart aber Fair”-Redaktion gestand ihren Fehler ein – der Moderator hatte abgestritten, dass es auch auf ukrainischer Seite zu Sexualdelikten gekommen sei. Die UN-Menschenrechtskomission hatte dies aber bereits vor Monaten bekanntgegeben. “Ist es so schwer, sauber zu recherchieren?” fragte Wagenknecht nun auf Twitter.

Auch von der Friedensdemonstration, die Wagenknecht gemeinsam mit der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer am Wochenende in Berlin abgehalten hatte, zeigte sich Merz alles andere als begeistert.  Für den Frieden einzutreten sei ehrenwert, so der CDU-Politiker. Er warf den Teilnehmern jedoch vor, absichtlich die Rolle von Tätern und Opfern zu vertauschen. “Es gibt nur einen, der ganz allein für diesen Krieg verantwortlich ist. Und der Mann heißt Wladimir Putin. (…) Wenn Russland heute die Waffen schweigen lässt, dann ist morgen der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine heute die Waffen niederlegt, dann ist morgen das ukrainische Volk und die Ukraine als Staat am Ende. Das ist der Unterschied.“