
Auch das noch: Hitzewelle in Indien treibt Weizenpreis auf Rekordhoch
Als würde ein Unglück nicht reichen: Erst droht wegen des Ukraine-Kriegs Weizenknappheit. Nun könnten die Hoffnungen auf dem zweitgrößten Weizenproduzenten Indien verfliegen. Das Land leidet nämlich unter Rekord-Hitze und verhängt ein Export-Verbot. Mittlerweile kostet eine Tonne Weizen erstmals 438,25 Euro.
Was für ein Fiasko: Zuerst wurde die Weizenknappheit durch Preissteigerungen bei Dünger und Energie angetrieben. Dann gefährdete die Invasion in die Ukraine die Weizen-Versorgung Nordafrikas – Russland und die Ukraine gehören beide zu den wichtigsten Weizen-Exporteuren. Nun könnten sich die Hoffnungen auf dem zweitgrößten Weizenproduzenten der Welt – Indien – zerschlagen. Der Grund: Indiens Rekordhitze belastet die Weizenernte und treibt – nach einem Lieferstopp – den Weizenpreis auf eine historische Rekordhöhe.
Im Übrigen drohen eine schwere Hungersnot samt massiver Flüchtlingswelle im Sommer.

Zurzeit wird der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ohnehin schon hohe Weizenpreis durch die Hitzewelle im wichtigen Anbauland Indien weiter nach oben getrieben. Im europäischen Handel an der Börse Euronext erreichte eine Tonne Weizen am Montag einen Schlusskurs von 438,25 Euro. Das ist der höchste Preis der Geschichte.
Indien sorgt sich um die Versorgungssicherheit im Land
Hintergrund des Preisanstiegs ist Indien Ende vergangener Woche verkündeter Exportverbot für Weizen. Das Land ist der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt – 2021 waren es knapp 110 Millionen Tonnen – und verfügt über große Vorräte. Aktuell leidet Indien aber unter den Folgen sengender Hitze: Das 1,4-Milliarden-Einwohner-Land verzeichnete den wärmsten März seit Beginn der Aufzeichnungen; in den vergangenen Wochen wurden Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius gemessen. Das wirkte sich auf die Ernte aus. Die Ertragsschätzung für dieses Jahr wurde bereits um mindestens fünf Prozent nach unten korrigiert.
Mit dem Ausfuhrstopp will die Regierung in Neu Delhi nun vor allem die Versorgungssicherheit im Land selbst gewährleisten. Neu Delhi sorgt sich um den Puffervorrat des Landes, der zur Abwendung einer möglichen Hungersnot dienen soll, zuletzt aber auch in Folge der Corona-Krise zu großen Teilen aufgezehrt worden war. Handelsminister BVR Subrahmanyam betonte immerhin, dass Exporte mit ausdrücklicher Genehmigung der Regierung künftig weiter erlaubt seien.
Ursprünglich wollte Indien helfen gegen die Knappheit
Zwar ist Indien – anders als die Ukraine und Russland – kein bedeutender Exporteur für den Weltmarkt. Der Großteil der Ernte wird zur Versorgung der eigenen Bevölkerung verwendet; fast die Hälfte aller Weizenausfuhren geht ins benachbarte Bangladesch. Aber da der Ukraine-Krieg zu einer Verknappung von Weizen auf dem Weltmarkt geführt hat, bekam Indien zuletzt eine wachsende Bedeutung bei der Frage, wie Ländern geholfen werden könnte, die besonders stark von Importen aus der Ukraine oder Russland abhängen – beispielsweise in Nordafrika und im Nahen Osten.
Indien wollte ursprünglich die im Zuge des Ukraine-Kriegs entstandenen weltweiten Versorgungsengpässe durch eine Steigerung seiner Weizen-Exporte von sieben Millionen auf rund zehn Millionen Tonnen lindern. Dafür sollten Delegationen nach Ägypten, in die Türkei und in andere Länder reisen, um über eine Ausweitung der Weizenexporte zu beraten. Ob diese Besuche nun weiterhin stattfinden sollen, ist unklar.
Kommentare
echt in indien ist es heiss was für eine nachricht unglaublich
. . . nicht nur der Ukraine Krieg heizt die Krise an. Blicken wir mal zurück nach Libyen / Gaddafi, größtes Bewässerungsprojekt der Welt. Auch das fehlt. (?)
Hier:
“Das Sozialsystem in Libyen unter Gaddafi”
lesen !
Das war dem Westen ein Dorn im Auge.
Österreich und Deutschland könnte das auch soziale MW alla Gaddafi.
Baerbock sagte die bösen Russen blockieren den Getreideexport aus der Ukraine und die armen afrikanischen Länder werden deshalb verhungern.
Der Vorsitzende des russ Parlament hat gesagt, die EU Länder sind Schweine, sie wollen die Getreide-Speicher der Ukraine leeren, obwohl die Aussaat beeinträchtigt war. Er sagt, die USA glauben nicht an den Sieg Kiews und wollen das geliehene Geld schnell zurück und mit dem Weizen aus der Ukraine zudem die Preise senken. Die Ukrainer selbst würden durch die Ausraubung ihrer Speicher Hungersnot erleiden.
Die Katastrofen nehmen ihren Lauf. Hauptsächlich trägt der Mensch Schuld an dieser Entwicklung. Damit ist nicht alleine die Klimaveränderung gemeint. Indien macht es richtig, auch wenn es die Weltbevölkerung hart treffen wird. Die Regierung versucht das Volk zu schützen indem es Lebensmittel (Getreide und andere Rohstoffe) im Land belässt und nicht exportiert. Ein Export würde zwar viel Geld einbringen, aber die Bevölkerung würde an Hunger leiden was wiederum die Bevölkerung in Aufruhr gegen die Regierung bringen würde. +++ Österreich geht es hingegen noch sehr gut, auch wenn die Tendenz absteigend ist. Gerade deshalb sollte sich unsere Regierung endlich umorientieren und ebenfalls ernsthaft (und nicht nur zum Schein und für den Wählerstimmenfang) die Bevölkerung schützen. Exporte beenden. Mit regionalen Lebensmitteln die Bevölkerung ernähren. Lohnnebenkosten und MWSt senken, damit sich das Volk das normale Leben noch leisten kann. Erst, wenn gar nichts mehr geht und der Druck wächst, wird unsere Regierung reagieren – dann ist es aber zu spät.