Es war die Sensation bei der Ski-Weltmeisterschaft! AJ Ginnis holte sich am Sonntag im Slalom der Herren die Silber-Medaille. Damit haben nicht einmal die echten Ski-Experten im Vorfeld gerechnet. Dieser Erfolg sorgte in Griechenland für Jubelstimmung, zumal es die erste Medaille bei einer Ski-WM für die Griechen war. Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis meinte nach dem Coup von Ginnis (28), dass der Skifahrer “die Bewunderung aller gewonnen und uns mit Stolz erfüllt hat”.

Alexandros Ioannis Gkinis – wie der Sportler am Peloponnes heißt löste in Griechenland eine Euphorie aus. Das “Hellenische Olympische Komitee” feierte den “größten Erfolg in der Geschichte des griechischen Skisports”.

Ginnis fand sich und seinen Silberritt auch in vielen griechischen Medien wieder. Das Sportportal “ertsports.gr” schrieb: “Für Griechenland ist die Silbermedaille des 28-Jährigen die erste in der Geschichte des Landes in einer olympischen Wintersportart. Wir erinnern daran, dass Ginnis bis 2018 Mitglied des US-Verbandes war, während er in Griechenland geboren wurde, wo er bis zu seinem zwölften Lebensjahr lebte.” Die Zeitung “Kathimerini” sprach von einer “historischen Medaille”.

Dabei war der Weg von Alexander John Ginnis alles andere als einfach. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2022 war er noch als Analyst für den US-Sender NBC NBC tätig. Wieder einmal hatte er sich ein Knie zerstört – zum bereits sechsten Mal in seiner Karriere, und für sich gedanklich einen Schlussstrich unter eine bereits damals besondere Sportler-Karriere gezogen. Die Leistungen unter den Olympischen Ringen aber inspirierten ihn. “Mein Feuer war plötzlich wieder da.” Blieb wieder einmal die Frage, wer sein Comeback finanzieren sollte, denn ein griechischer Skiverband existiert de facto nicht. Nun dürfte sich der Stellenwert des Skisports in Griechenland nach diesem Erfolg drastisch verändert haben.