Für russische und weißrussische Verbände könnte das Eis immer dünner werden. Nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine fordern 35 Länder Sanktionen für russische und belarussische Sportverbände sowie Funktionäre. Sie sollen nach ihrem Willen von internationalen Verbänden wie dem Internationale Olympische Komitee (IOC) suspendiert werden. Das Innenministerium der Vereinigten Staaten hat dazu bereits am Dienstag eine offizielle Stellungnahme abgegeben. Zu den Unterzeichnern zählt demnach auch der österreichische Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler.

Die Autonomie von Sportverbänden wird vom Kollektiv “gleichgesinnter Nationen” zwar anerkannt. Allerdings vertritt man die Position, dass “nationale russische und belarussische Sportverbände von internationalen Verbänden suspendiert werden” sollten. Doch das soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Demnach sollen auch Personen, die in enger Beziehung zum russischen oder weißrussischen Staat stehen von wichtigen Posten nicht mehr bekleidet werden. Das gelte nicht nur für Regierungsvertreter. Zusätzlich dazu sollten nationale und internationale Sportorganisationen in Betracht ziehen, TV-Übertragungen ihrer Wettkämpfe nach Russland und Belarus auszusetzen, hieß es.

Seit dem Angriffskrieg in der Ukraine sind bereits zahlreiche russische und weißrussische Sportler von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen worden. Allerdings sind die Nationalverbände weiterhin Teil des organisierten Sports. So listet das IOC beispielsweise zwei Russen unter den stimmberechtigten Mitgliedern und zwei weitere unter den Ehrenmitgliedern. In der UEFA-Exekutive wiederum sitzt Alexander Djukow, der Präsident des russischen Fußball-Verbandes. Er ist auch in führender Position beim Energieriesen Gazprom tätig.