Das führt nicht selten dazu, dass in Österreich lebende Menschen muslimischen Glaubens den Leichnam ihrer Angehörigen in die jeweiligen Heimatländer überführen. Grundsätzlich unterscheiden sich muslimische Bestattungen von christlichen in mehreren Punkten. Muslime beerdigen ihre Toten traditionell am Tag des Sterbefalls, was in Österreich nicht möglich ist. Auch ist es hierzulande nicht möglich, die Toten in Leinentüchern zu hüllen. Für ein muslimisches Begräbnis wird in Österreich daher meist ein Weichholzsarg verwendet. Die Toten werden dann auf der rechten Schulter liegend mit Blick nach Mekka beerdigt. Feuerbestattungen sind im Islam nicht gestattet.

Bayern lockerte Verordnung für Muslime

Nachdem im April die bayerische Bestattungsverordnung gelockert wurde, finden dort mittlerweile die ersten Bestattungen nach islamischem Ritus ohne Sarg statt. Für Bestatter jedenfalls ist diese Alternative wenig attraktiv, weil der Verkauf von Särgen eine wichtige Einnahmequelle darstellt. Der Bayerische Rundfunk hingegen lobte die neue Verordnung als “Zeichen der Integration für Muslime”.