Während der Corona-Pandemie verzeichnete Österreich einen beispiellosen Rückgang an Insolvenzen, allein im Jahr 2020 waren es um 30 Prozent weniger. Das lag an den üppigen Hilfsgeldern, mit denen die Regierung Unternehmen unter die Arme gegriffen hat. Ausgerechnet besonders stark von der Corona-Pandemie betroffene Branchen wie Gastronomie und Hotellerie erlebten den größten Insolvenz-Rückgang seit Jahren.

Zum Verhängnis wurde das der RS-Auktionen GmbH. Ihre Kunden sind nämlich insolvente Firmen. Doch von denen gab es nun zu wenige. Wenn ein Unternehmen pleite geht, verwertet RS-Auktionen GmbH das Inventar oder die Fahrzeuge bei Auktionen. Damit ist nun Schluss: Die 2006 gegründete Firma ist jetzt selbst pleite. Die Wirtschaftshilfen kamen der RS-Auktionen GmbH offensichtlich auch nicht in ausreichendem Maße zugute. Die hätten den Rückgang der Nachfrage – und somit an Pleiten – abgefedert. Nun wird sich zeigen, wer das Inventar von RS-Auktionen GmbH verwerten wird.

Kranke Firmen überlebten dank der Corona-Hilfen

Experten kritisierten mehrmals, dass sich viele kranke Firmen dank CoV-Hilfsgeldern über Wasser halten könnten. Damit begründet  auch die RS-Auktionen ihre eigene Insolvenz. Man habe selbst nicht mehr positiv wirtschaften können. Da auch die Nachfrage nach der lagernden Ware gesunken ist, sei die Beantragung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung nicht mehr zu vermeiden gewesen.

Betroffen sind an die 500 Gläubiger. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 2,3 Millionen Euro. Das Vermögen beträgt rund 880.000 Euro. Die Firma bietet allen unbesicherten Gläubigern eine Quote von 27 Prozent, zahlbar innerhalb drei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes an.