Wer ohne gültigen Fahrausweis mit den Wiener Öffis unterwegs ist, riskiert hohe Strafen – und diese werden seit Jahren stetig erhöht. 105 Euro kostet das Schwarzfahren, wenn sofort bezahlt wird, 115 Euro die nachträgliche Überweisung. Wer die Strafe nicht innerhalb von 14 Tagen berappen kann, bekommt noch einmal 30 Euro drauf. Immer mehr Kontrollore – ein Insider spricht vom 140 Mitarbeitern –  sind auf der Jagd nach Schwarzfahrern und werden für eine hohe Anzahl an ausgestellten Pönalen sogar belohnt.

Anreize durch Prämien

Wie ein Mitglied der Gewerkschaft berichtet, haben die Mitarbeiter einen hohen Leistungsdruck. Wer nicht genügend straft, darf keine Überstunden machen. Durch diese können sich die “Schwarzkappler” noch bis zu 500 Euro dazu verdienen – für viele ist dieser Zuverdienst in Zeiten der Teuerung überlebenswichtig. “Es sind mehrere Mitarbeiter auf mich zugekommen und haben gesagt, sie sind für Überstunden gesperrt. Grund dafür ist, dass sie zu wenig Strafen pro Quartal ausgestellt haben”, berichtet der fraktionslose Gewerkschafter Herbert Weidenauer gegenüber dem “Kurier”.

Straf-Anreiz gibt auch die “Schwarzfahrer-Prämie” – diese erhalten Mitarbeiter ab 317 Strafen pro Quartal. Sie soll zwischen 400 und 500 Euro betragen. Die Jagd auf Personen, die ohne gültigen Fahrausweis die Öffis benutzen, würde auch zu Spannungen zwischen Mitarbeitern führen, berichtet Weidenauer.

Maskenzwang brachte bisher 380.000 Euro

Neben der Bestrafung fürs Schwarzfahren fanden die Wiener Linien während der Pandemie eine weitere lukrative Einnahmequelle: Für das unkorrekte Tragen der FFP2-Maske wurden unbeugsamen Fahrgästen 50 Euro verrechnet. Ende vergangenen Jahres kamen so alleine durch Maskenmuffel 380.000 Euro Plus für die Wiener Linien zu Stande.

Wurden Sie schon einmal beim Schwarzfahren erwischt?