Mit diesem extrem geringen Gas-Vorrat, auf den die Bundesregierung aktuell tatsächlich Zugriff hat, käme Österreich nur knapp 60 Tage durch, falls Putins staatlicher Energie-Konzern Gazprom “aus technischen  Gründen” die Lieferungen komplett einstellt.

In den Wintermonaten ist der Gas-Verbrauch in Österreich noch wesentlich höher, was die grüne Energie-Ministerin Leonore Gewessler bei ihren Interviews meist irgendwie vergisst zu erwähnen: Pro Monat werden in der Republik dann von den Stahlwerken, Papierfabriken, von der Lebensmittelindustrie, den Gas-Kraftwerken und den Fernwärme-Unternehmen bis zu 12 Terawattstunden verbraucht. Da wäre der Mini-Vorrat sogar in knapp 20 Tagen weg.

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Gewessler nennt immer alle Gas-Vorräte - auch jene, die der Republik nicht gehören

Dass viel weniger Gas als Not-Reserve in den österreichischen Speichern tatsächlich abrufbar ist, wurde nun dem eXXpress in Hintergrundgesprächen aus Regierungskreisen bestätigt.

So ist die Situation wirklich: Von den stets von Leonore Gewessler genannten eingelagerten 39,5 Terawattstunden (TWh) gehört die große Masse NICHT der Republik Österreich, sondern privaten Firmen.

“Es ist einfach zu erklären: Gewessler tut so, als ob in der großen Tiefgarage, in der ihr Auto steht, auch alle anderen Autos ihr gehören würden”, meinte dazu ein Energie-Manager.

Vom grünen Energie- und Klima-Ministerium kam sogar eine Anfrage, ob das alte Kohlekraftwerk Dürnrohr zu reaktivieren wäre.

Die dramatischen Folgen des Gas-Ausfalls

“Jetzt arbeitet die Bundesregierung daran, mit viel Geld den staatseigenen Gas-Vorrat auf 20 Terawattstunden aufzustocken”, hörte der eXXpress dazu aus den Ministerien.

Und es wurde auch zugegeben: “Derzeit arbeiten wir daran, die ersten 7,5 Terawattstunden zu kaufen und an der Logistik, diese auch zu erhalten.”

Damit ist klar: Die Republik Österreich hat aktuell auf nicht einmal 7,5 Terawattstunden Gas Zugriff, wenn Wladimir Putin die Gas-Lieferungen nicht nur drosselt, sondern ganz abdrehen lässt. Im Krisenfall kann die Bundesregierung also noch für 60 Tage Gas verteilen, dann ist Schluss. Im Winter sogar nur 20 Tage lang.

Die Folgen des Gas-Ausfalls sind – wir berichteten – dramatisch: Österreichs Papier- und Lebensmittelindustrie müsste ihre Produktion einstellen, die Fernwärme fällt aus. Dazu hätte Österreich plötzlich massiven Bedarf an (teuren) Atomstrom-Importen, weil auch drei Gas-Kraftwerke, die aktuell 16 % des heimischen Strombedarfs liefern, still stehen. Und es käme zu Massenarbeitslosigkeit und vermutlich auch zu sozialen Unruhen.

Dass andere Medien nicht über diese alarmierenden Fakten berichten, könnte vielleicht an den hohen Inseraten-Zahlungen des grünen Energieministeriums liegen: Alleine in den ersten drei Monaten dieses Jahres überwies das Gewessler-Ministerium eine Million Euro Steuergeld für Werbeschaltungen an “brave” Medien, am meisten an den ORF.