Die Ankündigung Washingtons, auch aus den USA schwere Kampfpanzer an die ukrainischen Streitkräfte liefern zu wollen, erzeugte derart gewaltigen politischen Druck auf Berlin, dass Kanzler Olaf Scholz (SPD) schließlich die Übergabe von 14 Leopard-2-Panzern an Kiew absegnete.

Während die deutschen Kampfpanzer angeblich schon auf dem Weg in die Ukraine sind, um dort rasch mit der drei Monate dauernden Ausbildung der Panzerbesatzungen beginnen zu können, kommt aus den USA – nichts. Also zumindest nicht heuer, deckte jetzt das US-Fachmagazin “The Drive” ein nicht kleines Problem der US-Armee auf: Die auf Halde in den USA geparkten M1 Abrams verfügen alle als “Geheimwaffe” über eine Panzerung, die mit abgereichertem Uran verstärkt ist, über eine sogenannte DU-Panzerung. Dieser Typ Panzer darf aber nicht exportiert werden – und sollte logischerweise auch nicht in die Hände der russischen Armee fallen.

Das US-Fachmagazin "The Drive" deckte jetzt die Export-Problematik auf.

Schlechte News für Selenskyj: US-Panzer erst Ende 2023

Jetzt müssten laut den Insidern von “The Drive” die für die Ukraine bestimmten Abrams-Kampfpanzer umgebaut werden, was “bis Ende des Jahres 2023” dauern werde. Aber auch an einer Alternativlösung wird geplant: So hätten die der irakischen Armee überlassenen M1-Kampfpanzer keine DU-Panzerung und könnten somit früher an die Ukraine überstellt werden.

Die Regierung in Kiew wird erstens nicht über diese monatelange Liefer-Verzögerung erfreut sein, da ja schon in wenigen Wochen die große russische Frühjahrsoffensive erwartet wird. Und zweitens wird bei der Truppe gar nicht gut ankommen, dass Washington einen deutlich weniger widerstandsfähigen M1 Abrams, also einen Panzer der “zweiten Wahl”, der Ukraine überlässt.

Bei diesem Panzer-Deal sind aber noch weitere zwei Fragen offen: Erstens wird die Wintertauglichkeit des M1 Abrams massiv angezweifelt, es gibt im Web mehrere Videos über die Probleme der US-Kettenfahrzeuge auf Eis und Schnee. Und wenn der Zeitplan nun halten sollte, werden die M1 Abrams exakt beim Einbruch des nächsten Winters in der Ukraine eintreffen.

Zweitens: Wer bezahlt die US-Panzer der Ukraine? So ist ja erst vor wenigen Tagen bekannt geworden, dass sich auch Polen die massiven Panzerlieferungen an Kiew von der EU aus dem Budget der Europäischen Friedensfazilität (EPF) und somit auch von uns Österreichern und Deutschen bezahlen lässt (der eXXpress berichtete). Eine klare Aussage, ob die M1 Abrams von der EU bezahlt werden oder die Kosten der US-Steuerzahler übernimmt, fehlt bislang.

Soll im Winter auf Eis und Schnee Probleme haben: der US-Kampfpanzer M1 Abrams