Mit 540 Euro mehr werden die Börserl von jenen 440.000 Haushalten in Wien, die mit Fernwärme heizen, in Zukunft zusätzlich belastet werden. Das entspricht einer Teueerung von 92 Prozent – und dabei sind bei weitem noch nicht all jene Summen des alltäglichen Lebens einberechnet, für die die Wiener und Österreicher allgemein durch die inflationsbedingt sowieso schon tiefer in die Taschen greifen müssen.

92% -Teuerung: Immer noch keine Kommentare aus Rathaus und Fernwärme-Zentrale

Bei einer solch skandalösen “Preisanpassung” wären zumindest eine Erklärung, ein Statement, von den Verantwortlichen aus Rathaus und Fernwärme-Chefetagen angebracht, so würde man meinen – aber Fehlanzeige. Immer noch herrscht großes Schweigen zum Fernwärme-Wucher: Der rote Bürgermeister lässt sich entschuldigen und ist “ausgeflogen” – in die Türkei, wo er den Präsidenten Recep Tayyip Erdogan direkt nach dessen Kriegsdrohung um weitere Vermittlungsbemühungen in Sachen russischer Angriffskrieg in der Ukraine bitten wollte. Und auch von Seiten der Fernwärme hört man maximal die Grillen aus umliegendem Gebüsch zirpen – es scheint tatsächlich fast so, als würden die Stadt rund um Häuptling Ludwig und Fernwärme den brodelnden Skandal einfach aussitzen wollen.

Ludwig wollte mit Entlastungs-Schwindel ablenken

Der Vollständigkeit halber will angemerkt sein: Ja, Bürgermeister Ludwig hatte sich wohl in der Vorwoche zum Preiswucher geäußert – seine “Lösung” in Form eines 200-Euro-Energiebonus, den alle “besonders Betroffenen” ohne Antrag ab Ende Juni direkt aufs Konto erhalten sollen , hat der eXXpress aber direkt als den Schwindel enttarnt, um den es sich dabei handelt: Schließlich wird diese “Entlastung” auch direkt aus dem “Spendentopf” der Steuerzahler entnommen – während die Zahlungen an die Fernwärme, die als Tochter der Wiener Stadtwerke zu 100 Prozent der Stadt gehören, wieder in die Kassa der Bundeshauptstadt fließen.

SPÖ und Stadt kennen sich mit Entlastungen aus

“Danke für nichts”, finden die eXXpress-Leser, die sich angesichts dieser Trickserei zu Recht veräppelt fühlen. In den Kommentarspalten und auf Social Media steigt die Empörung ins Unermessliche – auch deshalb, weil die Verantwortlichen aus den rot-pinken Reihen aus erster Hand sehr wohl wissen, wie man sein Budget nachhaltig entlastet – sofern es den eigenen Interessen dient: Man denke nur an die skandalös günstige Miete, welche die SPÖ in ihrer Parteizentrale in bester Lage in der innerstädtischen Löwelstraße zahlt (der eXXpress berichtete auch hierzu).