Aufregung in Monaco: Fürst verweigert Legalisierung von Abtreibung
Im Fürstentum Monaco sorgt das Staatsoberhaupt derzeit für eine politische Diskussion. Fürst Albert II. hat sich entschieden, ein vom Nationalrat unterstütztes Gesetz zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen nicht zu unterzeichnen – und stoppt damit eine Reform.
Albert II. wird das neue Gesetz zur Legalisierung von Abtreibung nicht unterzeichnen.IMAGO/AFLOSPORT
Der Nationalrat hatte den Gesetzesentwurf mit deutlicher Mehrheit verabschiedet: 19 Abgeordnete stimmten dafür, nur zwei dagegen. Das Gesetz hätte Abbrüche bis zur 12. Woche erlaubt, nach einer Vergewaltigung bis zur 16. Woche. Zusätzlich wäre das Mindestalter für die elterliche Zustimmung von 18 auf 15 Jahre gesenkt worden.
Albert II.: "Derzeitige System spiegelt unsere Identität"
Doch ohne die Unterschrift des Fürsten tritt die Reform nicht in Kraft. Und Albert machte klar, warum er sich dagegenstellt. Gegenüber der Zeitung Monaco-Matin erklärte er: „Ich verstehe, wie sensibel dieses Thema ist, welche Emotionen es hervorrufen kann.“ Zugleich betonte er, „dass das derzeitige System unsere Identität widerspiegelt, wenn man die Rolle der katholischen Religion in unserem Land berücksichtigt und gleichzeitig eine sichere und humane Unterstützung gewährleistet.“
Das Fürstentum habe bereits „einen ausgewogenen Rahmen geschaffen, der die Verfassungsgrundsätze Monacos, die kulturelle Identität und die betroffenen Frauen“ respektiere, so Albert weiter.
Damit gilt weiterhin die bisherige Regelung: Abtreibungen sind seit 2019 zwar nicht mehr strafrechtlich verfolgt, bleiben aber grundsätzlich verboten. Erlaubt sind sie nur bei Vergewaltigung, akuter Lebensgefahr für die Mutter oder schweren Fehlbildungen des Fötus.
Kommentare