300 Flüchtlinge sollen bald ins ehemalige Ibis-Hotel beim Linzer Hauptbahnhof einziehen. Das bestätigte die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) gegenüber dem ORF. Der Geschäftsführer der BBU, Andreas Achrainer, erklärte dazu, dass eine Belegung bereits in den nächsten Wochen erfolgen werde. Das ehemalige Ibis-Hotel wurde von der BBU vorerst bis Jahresende angemietet.

SPÖ-Bürgermeister Luger fordert Bundesregierung auf, Verbot auszusprechen

Das geschieht nicht nur gegen den Willen der Stadt, sondern auch gegen den aller fünf Parteien (ÖVP, FPÖ, SPÖ, Grüne und NEOS). Klaus Luger, der Linzer SPÖ-Bürgermeister bestätigte im Gemeinderat, dass er über die Anmietung von der BBU informiert wurde und forderte die Bundesregierung auf, das Vorhaben zu verbieten. Die Stadt selbst habe kein Mitspracherecht.

ÖVP wünscht sich ein Seniorenheim

Dass das für Linz keine optimale Lösung ist, darin sind sich alle Parteien einig. Luger erklärte, dass er zwar für die Unterbringung von Flüchtlingen sei, aber gegen Massenquartiere, noch dazu in dieser Lage, da die Umgebung ohnehin schon belastet sei. Ein Senioren- statt ein Flüchtlingsheim wünscht sich die ÖVP. Dazu sagte Vizebürgermeister Martin Hajart: „Für uns ist es absolut inakzeptabel, im ehemaligen Ibis-Hotel bis zu 300 Flüchtlinge unterzubringen. Wir fordern, dass die Stadt das Gebäude kauft. Ein Seniorenheim wäre die ideale Nutzung.“

FPÖ sieht Vorhaben unverantwortlich gegenüber der Bevölkerung

Seitens der FPÖ hieß es: „300 Asylwerber im Bahnhofsviertel sind gegenüber der Linzer Bevölkerung absolut unverantwortlich und inakzeptabel. Ein derartiges Asylgroßquartier würde vor allem den bestehenden Brennpunkt Hauptbahnhof und Volksgarten ganz klar weiter verschärfen.”

Auch die Grünen und die NEOS sind gegen das Massenquartier

Auch die Grünen sind gegen den BBU-Plan. „Quartiere, in denen mehr als 100 Menschen beherbergt werden, sehen wir als Großquartiere sehr kritisch. Deshalb Ja zu kleinen Betreuungseinheiten, Nein zu Massenquartieren“, sagte Klubobmann Helge Langer. Ähnlich sehen es die NEOS. Fraktionsvorsitzender Georg Redlhammer sagte: „Wir sind gegen Großquartiere bei der Unterbringung von Asylsuchenden, denn sie fördern weder die Akzeptanz der Menschen in der Umgebung noch die Qualität der Integration jener Asylsuchenden.“