Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 massiv gestiegen.

Aus der Jahresstatistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), die am Mittwoch veröffentlicht wurde, geht hervor, dass im Gesamtjahr 2022 217.774 Menschen in Deutschland Asyl beantragt haben. So viele wie seit 2016 nicht mehr – und knapp 47 Prozent mehr als 2021 (148.233 Anträge).

Die rund eine Million Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine fallen jedoch nicht in diese Statistik: Sie mussten keinen Asylantrag stellen, sondern haben auf Grundlage einer EU-Richtlinie unmittelbar vorübergehenden Schutz erhalten.

Aus Syrien kommen mit Abstand die meisten Asylwerber

Die meisten neuen Asylbewerber kamen 2022 aus Syrien (70.976), Afghanistan (36.358), der Türkei (23.938), aus dem Irak und aus Georgien. Außerdem: 24.791 der Erstanträge auf Asyl sind in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr.

Faeser bewertet Asyl-Zahlen positiv, die CDU übt Kritik

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) bewertete die neue Statistik positiv: „Wir haben zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Migration nach Deutschland stärker zu steuern und zu ordnen.“ Sie verwies auf die Verlängerung der vorübergehenden stationären Grenzkontrollen in Bayern an der Grenze zu Österreich und die intensivierte Schleierfahndung an der Grenze zu Tschechien.

Eine andere Schlussfolgerung zieht die Unionsfraktion. Ihr innenpolitischer Sprecher, Alexander Throm (CDU), sagte: „Die irreguläre Migration nach Deutschland hat wieder einen Höchststand erreicht und die Ampel tut nichts, um sie zu begrenzen.“