Wenngleich der Mutter-Kind-Pass eine „Erfolgsgeschichte“ sei, wolle man nicht länger mehr Arbeit für ein Honorar von 1994 machen – ist man sich in den Ärztekammern einig. Darum sollen jene von Wien, Niederösterreich und der Steiermark ihren Ausstieg mit Ende März des kommenden Jahres bereits beschlossen haben.

In den Ärztekammern von Kärnten und Oberösterreich laufen diesbezügliche Vorbereitungen. In der Politik zeigt man sich zuversichtlich. Obwohl sich die Vorsorgeleistungen erhöht haben, hat sich am ursprünglichen Honorar von 18,02 Euro von 1994 nichts verändert. Das müsste man anpassen, denn „jetzt stellen wir auf scharf“, erklärt dazu Thomas Fiedler, Bundes-Fachgruppen-Obmann für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Oberösterreich.

Medizinern reicht es: "Wir stellen jetzt auf scharf"

Neun Minister hätten die Anliegen der Ärztekammern bereits gehört, aber nie wurde etwas getan. Nun reicht es den Medizinern. Gelassener sieht man das im grünen Gesundheits- und im ÖVP-geführten Familienministerium. Dort hieß es: „Die umfassende Reform des Mutter-Kind-Passes ist uns ein zentrales Anliegen und befindet sich bereits im Finale.“ Wenn nicht bald ein Ergebnis auf dem Tisch liegt, steigen aber wohl auch jene Ärzte aus, die noch gewillt sind, abzuwarten.