
Ausbau des europäischen Breitbandnetzes: Brüssel will "Internet-Maut" einführen
Der Ausbau des europäischen Breitbandnetzes läuft auf Hochtouren. Heftig diskutiert wird dabei jedoch, ob Netzbetreiber wie Telekom und Orange oder Big Tech wie Google und Netflix dafür bezahlen sollen. Die EU-Kommission glaubt eine Lösung zu haben: eine “Internet-Maut”.
EU-Kommissar Thierry Breton hat die Idee zuerst aufs Tapet gebracht: eine Internet-Maut. Breton will, dass Facebook, Amazon, Google und andere Tech-Giganten für den Ausbau des europäischen Breitbandnetzes künftig zahlen – ähnlich wie Autofahrer in vielen Ländern für die Nutzung von Straßen zur Kasse gebeten werden. Es ist eine Idee, die Folgen für Millionen Bürger auf dem ganzen Kontinent haben könnte, schreibt die “Welt”.
Auf dem Mobile World Congress Barcelona, der größten Mobilfunkmesse der Welt, sagte Breton erst jüngst: Man müsse dafür sorgen, dass die riesigen Investitionen in Breitbandleitungen gerecht verteilt würden. Es gehe dabei um nichts weniger als Europas Zukunft, so Breton. Um die Frage, wie die Mitgliedstaaten es schaffen können, immer rasanter wachsende Datenströme zu bewältigen, auch in ländlichen Gegenden.
Kosten des europäischen Breitbandnetz-Ausbaus: 300 Milliarden Euro
Damit bezieht der EU-Kommissar Stellung in einem Streit, der seit Jahren tobt – bisher weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Auf der einen Seite: Netzbetreiber wie die Telekom, Telefonica aus Spanien und Orange aus Frankreich. Also jene Unternehmen, die Kabel verlegen, Funkmasten errichten und Anschlüsse bereitstellen. Sie rechnen in den kommenden Jahren europaweit mit Investitionskosten von bis zu 300 Milliarden Euro.
Auf der anderen Seite: die Suchmaschinen, Streaming-Dienste und Sozialen Medien aus Amerika. Sie verursachen mehr als die Hälfte des Datenverkehrs in Europa. Big Tech solle sich daher an der Finanzierung des Glasfaserausbaus beteiligen, fordern die europäischen Netzbetreiber. Nach ihren Plänen sollen nur wenige große amerikanische Konzerne betroffen sein.
Für Europas Internetnutzer könnte es infolge der Internet-Maut Preiserhöhungen geben
Die Idee: Sobald eine Internetfirma mehr als fünf Prozent des Datenverkehrs im Netzwerk eines Betreibers verursacht, soll sie etwas von ihrem Umsatz abgeben – damit wären sämtliche europäischen Firmen ausgenommen. Breton startete vor zwei Wochen eine Konsultation zu dem Projekt und will später in diesem Jahr einen konkreten Vorschlag präsentieren.
Die niederländische Regierung warnte unterdessen schon vor der Internet-Maut. Sie sagte, die Maßnahme könne gegen die Regeln der Netzneutralität verstoßen, also gegen die europäische Praxis, dass Daten gleichberechtigt übermittelt werden, unabhängig von Inhalt, Ziel und Quelle. Zudem, so die Niederländer, drohten Preiserhöhungen für Europas Internetnutzer.
Dafür spricht, dass die europäischen Netzbetreiber sich in einer schwierigen Lage befinden. Ein Blick in die jüngsten Bilanzen von Telekom, Vodafone und anderen Betreibern zeigt: Ihre Umsätze im Geschäft mit Mobilfunkverträgen und Festnetzanschlüssen stagnieren oder sinken sogar. Zugleich müssen sie Milliarden in den Glasfaserausbau stecken. Einen Ausweg aus dem Dilemma soll die Internet-Maut bieten.
Kommentare
Das riecht eher nach geplanter Zensur. Immer wenn die EU nach einer “gerechten” Lösung auf Konzernebene sucht, sind die Kleinen die Verlierern, die ebenfalls zur Kasse gebeten. Gerecht ist es schließlich nur dann, wenn alle Daten-Highway Benutzer zahlen….und das werden sich manche nicht leisten können. Vor allem jene nicht, die sich kaum einer finanziellen Unterstützung erfreuen dürfen, weil sie politisch inkorrekte Inhalte anbieten. Auf diese Weise kann mein viele mundtot machen.
Von der EU kommen nur neue Steuern und Verbote. Dazu kommt der unselige grünideologische Klimawahn, für den die Konsumenten kräftig zur Kasse gebeten werden. Die EU wird immer mehr zu einer großen Belastung für alle…
Tja wen die Eu ihre Finger im Spiel hat wird es wieder ein tiefer Griff ins Klo.
Immer wenn der Begriff „gerecht“ benutzt wird, kommt mir der Mageninhalt hoch. Die Politgauner gehen noch immer mit solchen nichts sagenden Totschlagargumenten hausieren, so wie auch kriminelle Hütchenspieler Gewinne versprechen.
Wusste gar nicht dass EU-Brüssel den Netz-Ausbau finanziert, und zwar nicht ohnehin aus den Beiträgen der Mitgleidsländer.
Abzocken wo es nur geht! Zahlen muss es letztendlich das Volk, es wird ausgewrungen bis zum letzten Tropfen.
ÖXIT!
Mit anderen Worten: Die Post wünscht sich, daß der Ausbau von google &Co bezahlt wird, beim Abkassieren sind’s dann aber dick da (Stichwort: Servicepauschale)!
und jetzt ratet einmal, auf wen diese Internet-Maut abgewälzt wird!
Auf keinen Fall eine EU-Steuer! Egal wofür!
Wenn berechtigte Ansprüche von einem Dienstleister das sind, möge der sich um die Bezahlung kümmern, aber NICHT DIE EU!
Und die Internet-Riesen werden das sofort die Nutzer zahlen lassen. Zumindest in Österreich zahlen die Steuerzahler bereits für den Netzausbau und das nicht zu knapp. Ergo wird es bei den Internet-Riesen dann noch einmal für die User teuer werden, wenn eine Maut eingeführt wird. In Brüssel weiß man eben sehr gut, wie man sich das Geld der Bürger holt.
Das ist doch wieder nur Abzocke, die am Ende beim Verbraucher landet. Diese korrupte EU-Kommission schadet der Bevölkerung Europas am laufenden Band! Bin absolut dagegen! Die Netzneutralität ist wichtig!
Internet-Maut, super Einfall von diesem komischen Typen…dann wird auch das Internet und somit auch das Smartphone unerschwinglich für den Normalbürger. Läuft alles nach Plan, gell. Man sollte nur bedenken, wenn sich der kleine geknechtete Bürger kein Internet mehr leisten kann muß er sich wieder “in persona” mit anderen Menschen treffen…und da schaut’s dann mit der Totalüberwachung eher schlecht aus. Man weiß nicht mehr wo man uns noch mehr Geld rauspressen kann… 🙁
Wie viele geistig Verwirrte arbeiten in dieser EU?
ALLE !