Während Deutschland und Österreich sich bei Weizen einer gewissen Unabhängigkeit erfreuen können, beziehen Länder wie Ägypten, der Libanon und Pakistan den größten Teil aus der Ukraine. Mutige Landwirte setzen sich darum mit kugelsicheren Westen und Helmen auf ihre Traktoren, um trotz Beschuss durch russische Raketen ihre Felder zu pflügen.

Erst gestern flogen Marschflugkörper in Richtung Saporischschja, wo auch Europas größtes Kernkraftwerk steht. Da die meisten Angriffe meist nachts stattfinden, sei der Einsatz auf dem Feld zwar beängstigend, aber “beherrschbar”, berichteten zwei Feldarbeiter in einem Gespräch mit der “DailyMail”: “Wir gehen raus, passieren die Checkpoints, machen uns an die Arbeit, trinken Tee und Kaffee, ziehen unsere Westen an und gehen. Wir füllen (den Benzintank) auf und gehen dann zu den Feldern. Wenn es Granaten gibt, packen wir zusammen und gehen ins Büro”, sagte einer, der nur seinen Vornamen Yuri nannte.

Weltweite Auswirkungen

Der kriegsbedingte Mangel an ukrainischem Getreide auf den Weltmärkten hat die Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe getrieben. Letzte Woche sagte Landwirtschaftsminister in Kiew, in diesem Jahr bisher 2,5 Millionen Hektar für Frühjahrskulturen ausgesät worden, 20 Prozent der üblichen Fläche. Und selbst davon befürchtet man einen Verlust von wiederum 20 Prozent aufgrund der russischen Invasion.

Yuri (41) und sein Kollege Oleksii (43) bleibt trotz der Gefahr gelassen.Reuters