Der russische Außenminister Sergej Lawrow bestritt am Montag die ukrainische Darstellung der Geschehnisse in der Stadt Bucha. Das dortige Massaker an hunderten Zivilisten sei ein “vorgetäuschter Angriff” gewesen, um Moskau zu schwächen. Das berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Lawrow: Leichen von Ukraine "inszeniert"

Die ukrainischen Behörden hatten am Sonntag erklärt, die Verbrechen der russischen Streitkräfte zu untersuchen. Zuvor waren nach dem Rückzug der russischen Armee hunderte von Leichen in Bucha unweit von Kiew gefunden worden.

Lawrow sagte, die Leichen seien “inszeniert”. Westliche Länder und die Ukraine hätten die Bilder davon und die – seiner Meinung nach  – falsche Version der Ukraine über soziale Medien verbreitet. Russlands Spitzendiplomat forderte auch Großbritannien auf, seiner Verantwortung gerecht zu werden. Großbritannien hat im April den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat inne. Einen russischen Antrag auf Einberufung einer Sitzung über Bucha hatte es abgelehnt.

Zeugenaussagen von Einwohner widersprechen Lawrows Behauptungen.

Russlands Botschaft in Wien sorgt mit ähnlichen Behauptungen für Zorn

Zuvor hatte bereits der russische Botschafter in Wien für einen Shitstorm in den sozialen Medien gesorgt, als er die Bilder aus Bucha als “Provokation” der ukrainischen Regierung bezeichnete – der eXXpress berichtete.

“Das könnt ihr in Russland probieren, aber nicht einmal dort glauben euch noch die Leute”, meinte ein Social-Media-User empört. Jeder Mord in dem kleinen Vorort von Kiew wurde von der Botschaft abgestritten: “Während der Zeit, in der sich diese Siedlung unter Kontrolle der russischen Streitkräfte befand, wurde kein einziger Einwohner Opfer von Gewalttaten. Russische Soldaten haben 452 Tonnen humanitäre Hilfe in die Siedlungen der Region Kiew geliefert und verteilt.”