Zurzeit können Afghanen in deutschen Botschaften nicht Asyl beantragen. Das hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) veranlasst. Der Grund sollen Hinweise auf Missbrauchsversuche gewesen sein. Baerbocks Beschluss gilt mit sofortiger Wirkung, sagen Diplomatenkreise aus Berlin.

Künftig soll es eine zusätzliche Sicherheitsbefragung geben

In den vergangenen Wochen soll es Hinweise auf Missbrauchsversuche gegeben haben. Deshalb hätten das Auswärtige Amt und das Innenministerium gemeinsam die Abläufe an der Botschaft Islamabad (Pakistan) überprüft, heißt es dazu weiter aus Berlin. Man habe sich unter anderem auf die Einführung einer zusätzlichen Sicherheitsbefragung verständigt, um Täuschungsversuche zu unterbinden. In den kommenden Tagen wollen man Verfahren wieder aufzunehmen, sobald die zusätzliche Befragung umgesetzt sei.

Die deutschen Auslandsvertretungen sollen seit der Machtübernahme der Taliban mehr als 28.600 Visa für Afghanen ausgestellt haben. Insgesamt habe die deutsche Bundesregierung bisher mehr als 44.000 Afghanen eine Aufnahme in Deutschland zugesagt.