Aus China wird versucht, die Gefahr klein zu reden. Obwohl die Sorge nicht unbegründet erscheint. Der renommierte US-Wissenschaftler Jonathan McDowell verweist darauf, dass auch bei den vergangenen drei Abstürzen der China-Raketenstufe CZ-5B in zwei Fällen Trümmerteile in bewohnten Gebieten an Land aufgeschlagen sind.

2020 New York überflogen

In der Theorie kann es auch dieses Mal Millionenstädte wie New York oder Istanbul treffen. Die Flugbahn der 17 bis 23 Tonnen schweren und gut 30 Meter langen Hauptstufe von Chinas bislang größter Rakete „Langer Marsch 5B“ pendelt zwischen den Breitengraden 41 Grad Süd und 41 Grad Nord. Überall auf diesem 9000 Kilometer breiten Gürtel um den Äquator könne die Teile einschlagen, berichtete “Welt”.

Beim Erstflug der Raketenversion CZ-5B im Mai 2020 überflog die ausgebrannte Raketenstufe nur 15 bis 20 Minuten vor ihrem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre westlich von Afrika noch die US-Metropole New York. Trümmerteile beschädigten dann Häuser in der Elfenbeinküste.

NASA will "verantwortungsvollen Umgang mit dem All"

NASA-Chef Bill Nelson bemängelte zuletzt im Sommer das Verhalten der Regierung in Peking. Geliefert würden noch nicht einmal genaue Bahndaten oder weitere Details zur ausgebrannten Raketenstufe. „Alle Raumfahrtnationen sollten sich an bewährte Praktiken halten“, forderte Nelson, „um verlässliche Vorhersagen über das Risiko eines Trümmeraufpralls zu ermöglichen“. Dies sei auch für eine verantwortungsvolle Nutzung des Weltraums wichtig.

Die lange Reise: Chinas Weltraumprojekt droht uns, wortwörtlich, auf den Kopf zu fallen