In Belgien ist bei einer Karnevalsveranstaltung ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Bei dem Unglück im Ort Strépy-Bracquegnies kamen am Sonntag vier Menschen ums Leben, meldete die Agentur Belga unter Berufung auf den Bürgermeister. Zwölf weitere wurden schwer und etwa 20 leicht verletzt. Ob das Fahrzeug absichtlich in die Menschengruppe gesteuert wurde, blieb zunächst unklar. Der Fahrer fuhr laut dem Bürgermeister zunächst weiter, konnte dann aber gestoppt werden.

Ein Moderator des belgischen Radiosenders RTL, der an der Karnevalsveranstaltung teilnahm, berichtete von dramatischen Szenen. Seinen Angaben zufolge fuhr das Auto mitten in die Menschenmenge. “Da waren Musik und Gelächter und drei Sekunden später waren es Schreie. Es war schrecklich”, zitierte ihn der Sender. Seinen Angaben zufolge waren etwa 150 Menschen bei der Veranstaltung.

"Was eine tolle Party werden sollte, wurde zu einem Drama"

Nach Angaben des Bürgermeisters von La Louvière wurde der kommunale Notfallplan ausgelöst und der Opferhilfedienst aktiviert. Die belgische Innenministerin Annelies Verlinden schrieb auf Twitter, ihr tiefstes Beileid gelte den Familien und Freunden der Getöteten und Verletzten. “Was eine tolle Party werden sollte, wurde zu einem Drama.”

Die belgische Gemeinde Strépy-Bracquegnies liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Brüssel und zählte nach Angaben der übergeordneten Stadt La Louvière zuletzt knapp 9.000 Einwohner.

Der schreckliche Vorfall ereignete sich laut jüngsten Informationen in den frühen Morgenstunden, als noch die letzten Vorbereitungen für den Karneval beendet wurden und die ersten Menschen bereits in Vorfreude auf das Fest in Schlangen anstanden und auf den Beginn der Feierlichkeiten warteten.

Unter den Toten soll auch ein Kind sein, manche Quellen sprechen nicht nur von vier, sondern gar von fünf oder sechs Toten. Genauere Details zum Hergang des Vorfalls sind nach wie vor Teil von Ermittlungen – im Auto, welches in die Menschenmenge gerast war, soll sich aber mehr als eine Person befunden haben. Die Insassen wurden verhaftet und werden nun verhört.

Der traditionelle Karnevalsumzug selbst findet dennoch – in kleinerem Rahmen –  statt, wie Bilder und Aufnahmen in den sozialen Medien zeigen. Es soll eine “Gedenkminute” für die Opfer abgehalten werden, und auch vom geplanten Feuerwerk sehen die Veranstalter ab.