In Berlin tun die Grünen, was sie offensichtlich am liebsten tun, nämlich die Autofahrer ärgern. Mit der jüngsten Änderung der Parkgebühren-Ordnung wurde eine Gebührensteigerung pro Stunde um je einen Euro, auf maximal vier Euro beschlossen. Eine Befreiung gibt’s hingegen für sämtliche Zweiräder – also auch für die motorisierten – und Lastenräder.

Einem Bericht der „Tagesstimme“ zufolge sollen die Nutzer von Zweirädern dazu animiert werden, Autoparkplätze stärker in Anspruch zu nehmen. Genau so soll es in einer Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Umwelt und Mobilität stehen.

Auf den Berliner Parkplätzen können sich Fahrradfahrer nun gratis unter die Autos mischen.

Verkehrsexperte: „Autofahrer zu ärgern, ist keine sinnvolle Politik“

Vorgelegt wurde die Verordnung von der zuständigen Mobilitätssenatorin Bettina Jaraschon vom Bündnis 90/Die Grünen. Sie twitterte, dass die Parkgebühren ab 2023 die Verkehrswende unterstützen wird. Schließlich würden davon alle profitieren, auch die Carsharing-Autos und die E-Carsharing-Fahrzeuge sowie die Zweiräder – auf Kosten der Autofahrer.

Ein No-Go ist das für den Berliner Verkehrsexperten Christian Böttger: „Autofahrer zu ärgern ist keine sinnvolle Politik.“ Auch die Opposition sieht dazu Konflikte zwischen Auto- und Zweiradfahrern aufkommen, die auf der Straße ausgetragen werden könnten. Hinzu kommen zum Beispiel seitens der CDU Bedenken, dass man den Menschen nicht Entlastungen für die Energiekrise versprechen, und ihnen dann wieder durch höhere Parkgebühren in die Tasche greifen kann. Beim Deutschen Fahrradclub hingegen sah man wegen dieses Beschlusses Grund zum Jubeln.