Annalena Baerbock kommt dieser Tage einfach nicht aus den Schlagzeilen heraus: Wie bekannt wurde, hat die 41-Jährige Spitzenkandidatin der Grünen in Deutschland ihren Lebenslauf an einigen Ecken und Enden “aufgehübscht” – und je mehr Zeit vergeht, desto mehr Journalisten begeben sich auf Spurensuche und desto mehr Flunkereien werden aufgedeckt. Das jüngste Fundstück in dieser Causa steuert jetzt der Journalist Philipp Plickert bei. Am Freitag veröffentlichte er einen weiteren, spannenden Fakten-Check auf Twitter:

Plickert hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die zehn Vereinsmitgliedschaften, welche die grüne Politikerin in ihrem Lebenslauf auflistet, genauer unter die Lupe zu nehmen und fragte direkt bei den entsprechenden Institutionen nach. Das Ergebnis: “Vier von zehn angeblichen Mitgliedschaften in ihrem CV erweisen sich als falsch.”

Zuvor hatte der Blogger Hadmut Danisch enthüllt, dass Baerbocks angebliche “UNHCR-Mitgliedschaft” in der Form, wie sie die Grüne Spitzenkandidatin angibt, nicht existiert: Schon allein deshalb, weil man dort nicht Mitglied sein kann.

Darüberhinaus gibt Baerbock an, Mitglied beim German Marshall Fund zu sein – den Tatsachen entspricht aber vielmehr, dass sie lediglich Teilnehmerin des Marshall Memorial Fellowship Programms war. Für die Mitgliedschaft müsste sie zwischen 250 Dollar (Bronze-Mitgliedschaft) und 5000 Dollar (Platin-Mitgliedschaft) berappen, was sie, wie aus der von Plickert veröffentlichten Korrespondenz mit der Pressestelle der Institution hervorgeht, offenbar nicht getan hat.

Auch im Fachbeirat Europa/Transatlantik der Boell-Stiftung wird Baerbock auf dessen Seite nicht geführt:

Diese Ansammlung von Flunkereien vergleicht Plickert auf Twitter süffisant mit einem Soufflé, das in sich zusammengefallen ist – und fügt an, dass die Politikerin bislang weder auf Presseanfragen zur “Mitgliedschaft” beim Marshall Fund noch auf die Frage, wie sie beim UNHCR Mitglied sein konnte, geantwortet hat.