Die eine Politikerin – Sahra Wagenknecht – will ein Ende des Tötens, setzt sich für einen Waffenstillstand ein und erntet dafür einen Shitstorm auf Twitter und Facebook; die andere Politikerin – Annalena Baerbock – erklärt, warum weiter Krieg gegen Russland geführt werden müsse und die Außenministerin erhält Applaus, vor allem aus der linken Wählergruppe und sogar von der linksradikalen Antifa-Community.

Die nicht immer wirklich glücklich agierende deutsche Außenministerin nützte jetzt einen Kurzauftritt in einem Kinosaal für einen Konter auf die Friedensinitative von Sahra Wagenknecht und der Feministin Alice Schwarzer: Beim Krieg gegen Russland, so Annalena Baerbock, gehe es nicht nur um die Ukraine, sondern auch darum, einen Angriff auf die europäische Friedensordnung abzuwehren”.

Die linksradikale Antifa bejubelt auf Twitter die deutsche Außenministerin.

Klares Nein aus Berlin für einen Friedensschluss

Baerbock sagte im Kino International in Berlin-Mitte bei der Abschlussveranstaltung des Wahlkampfs der Berliner Grünen: “Da gerade an diesem Tag wieder ein Aufruf die Runde macht, man sollte sich einfach nur mal an den Tisch setzen, ob jetzt die ganze Ukraine oder die halbe Ukraine, möchte ich daran erinnern, was das bedeutet. Menschen sitzen zum Teil seit elf Monaten im Keller und trauen sich nicht raus. Kinder gehen teils seit einem Jahr nicht zur Schule.“

Damit meine sie die Menschen, die in der Ostukraine unter russischer Besatzung leben würden. Man könne kaum sagen, wie es ihnen gehe, weil das Rote Kreuz nicht bis dorthin kommen könne.

Die deutsche Außenministerin sagte dann auch, ein Frieden könne aktuell nur “ein russischer Diktatfrieden” sein: Für die Ukrainer würde das heißen, dass sie “in ständiger Sorge leben müssten, kaltblütig ermordet zu werden”. Außerdem wäre ein Friedensschluss jetzt ein “Ende der Charta der Vereinten Nationen”.

Wladimir Putin wird aktuell vermutlich ohnehin nicht mit einem Waffenstillstands-Angebot rechnen.
Starteten eine Friedensinitiative - und werden dafür beschimpft: Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer.