Der Wunsch, in die Europäische Union aufgenommen zu werden, ist neben militärischer Unterstützung und einem raschen Frieden seit der russischen Invasion eines der größten Anliegen der Ukraine. Dass die EU dem Beitritt der Ukraine mehrheitlich wohlwollend gegenübersteht, hat sich in den vergangenen Monaten immer stärker abgezeichnet – doch ein “Schnellbeitritt”, der ebenfalls im Gespräch war, soll es nicht werden. Nicht, wenn es nach Annalena Baerbock geht – das hat die deutsche Außenministerin (Grüne) soeben im Rahmen des 4. WDR-Europaforums klargemacht.

"Können nicht nach Schema F verfahren"

“Wir sind jetzt an einer historischen Wegmarke und das heißt für mich, dass wir nicht nach dem Schema F verfahren können, sondern dass wir uns bewusst machen müssen, es ist ein historischer Moment“, sagte die Außenministerin. “Das heißt, auf der einen Seite Nordmazedonien und Albanien jetzt endlich die Beitrittsverhandlungen zu eröffnen.” Und mit Blick auf die Ukraine müsse deutlich gemacht werden: “Es reicht nicht zu sagen, Ja, ihr gehört zu Europa, sondern ihr gehört in die Europäische Union.”

Deutschland habe eine besondere Verantwortung “in diesem historischen Moment, wo uns andere brauchen, deutlich zu sagen, wir sind da, um zu unterstützen”. Europa sei immer in Krisen gewachsen. Baerbock: „Wenn es Rückschläge gegeben hat, kam dann der nächste Kraftakt, weil einige mutige Politikerinnen und Politiker, aber auch gerade Gesellschaften vorangegangen sind. Und genauso ist es jetzt”, so Baerbock.