Immer mehr Bären wandern über die italienische oder slowenische Grenze nach Österreich ein. Auch dieses Jahr sind mehrere solcher “Grenzgänger” gesichtet worden. Im Mai sahen Wanderer einen Bären im Pinzgau. Dass die Begegnung mit Meister Petz sehr gefährlich werden kann, zeigt der Fall jenes 26-jährigen Joggers in Trentino, der Anfang April von einem Bären angefallen und tödlich verletzt wurde, der eXXpress berichtete.

Deshalb gibt es von Experten jetzt “Überlebenstipps”, die bei der Begegnung mit einem Bären unbedingt beachtet werden sollten.

In einem Bärengebiet ist es zunächst einmal wichtig, Bärenspray dabei zu haben und sich lautstark bemerkbar zu machen. Der Mensch soll nicht leise unterwegs sein, sondern laut reden oder gar singen. In Ländern, wo es viele Bären gibt, ist es üblich, Glöckchen zu tragen.

So können Bären Menschen frühzeitig wahrnehmen und sich zurückziehen. Dichtes Gestrüpp sollte man meiden, um Bären nicht zu überraschen. Außerdem sollte man keinen Müll und keine Essensreste zurücklassen, schließlich lockt das Bären an.

Experten raten: Nicht weglaufen, denn der Bär ist schneller

Begegnet man einen Bären, sollte man nicht weglaufen, sondern stehen bleiben und Abstand halten. Bären laufen schneller als Menschen. Außerdem: Laufende Menschen triggern im Bären den Jagdinstinkt. Und entgegen dem weit verbreiteten Irrglauben können Bären sehr wohl auf Bäume klettern und das sogar ziemlich schnell. Also nicht auf Bäume klettern.

Das Tier sollte auch keinesfalls gefüttert oder fotografiert werden. Stattdessen sollte man sich langsam rückwärts bewegen. Man sollte es auch unterlassen, ihn zu verscheuchen oder mit Steinen oder Ästen zu bewerfen.

Kommt ein Bär auf jemanden zu, heißt es ruhig bleiben. Richtet er sich auf, ist das nicht unbedingt als Drohung zu verstehen – Bären verschaffen sich so einen besseren Überblick. Sollte ein Bär angreifen, ist es ratsam, sich langsam auf den Boden zu legen, die Hände in den Nacken zu geben und sich tot zu stellen. So erkennt der Bär, dass man keine Gefahr ist. In dieser Position sollte man so lange bleiben, bis der Bär sich zurückgezogen hat und weit genug weg ist.

Bärenangriffe auf Menschen sind selten. Die Auswirkungen einer Attacke sind aufgrund von Größe und Kraft der Tiere aber oft schwerwiegend. Es gibt zwei Hauptgründe für Bärenangriffe: Einerseits wollen Mütter ihre Jungen schützen, andererseits werden Bären durch Futter oder Müll angelockt und kommen so in die Nähe der Menschen. Zu gefährlichen Situationen kann es auch dann kommen, wenn ein Bär verletzt ist oder wenn sich Hunde frei bewegen.

Bärenmutter sind gefährlich, weil sie ihre Jungen schützenQuelle: SWR