Die Wagner-Gruppe hat die Siedlung Blahodatne bei Bakhmut eingenommen. Das berichtete die Kampfeinheit zumindest auf Telegram. In den sozialen Medien kursiert dazu ein Foto der Wagner-Söldner vor einem Schild mit der Aufschrift „Blahodatne“.

Damit hätten die russischen Kämpfer den strategisch wichtigen Fluss Bakhmutka überquert. Darüber hinaus wäre ihnen ein bedeutender Schritt im Zuge der Einkreisung der heftig umkämpften Stadt Bakhmut gelungen. Seit der Ukraine-Invasion konnte Russland die beiden wichtigen Städte Sjewjerodonezk und Mariupol erst einkesseln, dann einnehmen. Dieses Schicksal droht nun auch Bakhmut.

Mariupol: erst eingekesselt, dann de facto zerstört und eingenommen. Das droht nun auch der heftig umkämpften Stadt Bakhmut.

Kiew widerspricht dem Wagner-Chef

Bereits Sonntagfrüh berichtete der Pressedienst von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, dass die Wagner-Truppen den südlichen Rand des Dorfes erreicht hätten. Kiew dementierte die Aussagen. Die russischen Angriffe seien abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Morgen mit.

Das kleine Dorf Blahodatne befindet sich in unmittelbarer Nähe der Salzminenstadt Soledar, die Russland Mitte Jänner völlig einnehmen konnte. Es liegt an der Fernstraße zwischen den Frontstädten Bakhmut und Siversk und befindet sich auf der anderen Seite des Flusses Bakhmutka.

Alltag in Bakhmut: Ein Anwohner schiebt sein Fahrrad an "Igel"-Panzerfallen vorbei.APA/AFP/Dimitar DILKOFF

40 Siedlungen um Bakhmut stehen unter Beschuss

Fest steht: Der Druck auf Bakhmut wächst. Der Stadt in der östlichen Region Donezk droht die Einkesselung. Militärischen Quellen zufolge kämpfen die ukrainischen Streitkräfte darum, die Stadt zu halten, vor allem seit sich die ukrainische Armee in der vorigen Woche aus der nahe gelegenen Stadt Soledar zurückziehen musste. Darüber hinaus gelang russischen Truppen in der vergangenen Woche die Einnahme des Dorfes Klischtschiwka südlich von Bakhmut.

Russland hat das Artilleriefeuer auf 40 Siedlungen in der Nähe von Bakhmut gerichtet. Das meldeten ukrainische Streitkräfte am Samstag. Die Stadt steht seit Monaten im Zentrum der heftigsten Kämpfe.

Ukrainische Soldaten haben nicht genug Artiellerie

„Die Russen zerstören alles, was als Deckung dienen kann“, berichtet eine ukrainische Quelle. „Die ukrainischen Streitkräfte verfügen nicht über genügend Artillerie“. Das erhöht die Gefahr der Einkesselung massiv. Die ukrainische Armee würde nicht über genügend Artillerie verfügen, um die vorrückenden russischen Streitkräfte aufzuhalten.

Die Wagner-Gruppe ist Russlands bekannteste Söldnergruppe und wurde von Prigozhin, einem russischen Oligarchen, Putin-Vertrauten und ehemaligen Strafgefangenen, gegründet. Zusammen mit dem russischen Militär hat die Gruppe an den Kämpfen um Soledar und Bakhmut im Osten des Gebiets Donezk teilgenommen.