Klare Ansage der Baltischen Staaten: „Seit dem 1. April fließt kein russisches Erdgas mehr nach Lettland, Estland und Litauen“, sagte Uldis Bariss, Chef des lettischen Erdgasspeicher-Betreibers Conexus Baltic Grid, dem lettischen Rundfunk.

Auf Twitter rief der litauische Präsident Gitanas Nauseda die restlichen EU-Staaten auf, dem Beispiel zu folgen: „Wenn wir es können, kann es der Rest Europas auch!“

Die Voraussetzungen dafür sind allerdings nicht in allen Nationen gleich: Bariss zufolge wird der baltische Markt derzeit durch Gasreserven versorgt, die unterirdisch in Lettland gelagert werden.

Sein Land habe vor Jahren Entscheidungen getroffen, „die es uns heute ermöglichen, ohne Schmerzen die Energie-Beziehungen mit dem Aggressor zu beenden“, sagte Gitanas Nauseda.

Zum Vergleich: Österreichs grüne Energieministerin Leonore Gewessler hat trotz der seit Monaten bekannten Zuspitzung der Ukraine-Krise zugelassen, dass die österreichischen Gasvorräte auf ein bedrohliches Ausmaß von nur noch 13,11 % gesunken sind.

Die drei Baltischen Staaten haben auch gemeinsam deutlich weniger Einwohner als Österreich (9 Millionen): In Lettland leben 1,9 Millionen Menschen, in Estland 1,3 Millionen und in Litauen 2,8 Millionen. Auch die Zahl der Industrie- und Gewerbebetriebe dürfte in Österreich bei weitem höher liegen. Fazit: Was in Litauen möglich ist, wird in Österreich nicht ohne katastrophale Folgen für die Wirtschaft und für den Arbeitsmarkt zu schaffen sein.

Sucht nach Alternativen zu den russischen Gas-Importen: Leonore Gewessler (Grüne)