Jahrelang hat die Türkei unzählige Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem benachbarten Syrien aufgenommen. 3,5 Millionen leben mittlerweile im Land. Doch die Stimmung kippt, vor allem angesichts einer schweren Wirtschaftskrise und der anhaltenden Corona-Pandemie. Nun kämpfen sämtliche Türken ums ökonomische Überleben. Immer mehr wenden sich gegen die Flüchtlinge aus Syrien. Kürzlich kam es zum Eklat.

Türken fühlen sich verhöhnt

Die Türkei will sieben syrische Staatsbürger ausweisen, nachdem diese Videos von sich beim Essen von Bananen in den sozialen Medien geteilt haben. Vorausgegangen war dem Wirbel eine Straßenumfrage vom 17. Oktober 2021. Darin beschwerte sich ein Türke über die wirtschaftliche Situation: Syrer in der Türkei könnten sich mehr leisten als Einheimische. “Ich kann keine Bananen essen, ihr kauft kiloweise Bananen”, sagte er in dem Youtube-Video. Wenig später tauchten in den sozialen Medien Videos auf, in denen junge Syrer demonstrativ Bananen essen und die Aufnahme mit den Zitaten aus der Straßenumfrage unterlegen.

Viele Türken fühlten sich dadurch provoziert, bezeichneten die Clips als eine “Verhöhnung der wirtschaftlichen Not der türkischen Bürger”. Manche extremistische Kräfte propagierten sogar, nun sei es an der Zeit, Syrer “zu erschiessen und zu töten.”

Einige Kommentare richteten sich auch gegen die Regierung Erdogans und ihre Asylpolitik. Doch auch die Migrationsbehörde hat nun reagiert. Sie bewertet die Videos als provokativ, weil die Türken darin verspottet würden. Man werde den Hintergrund der Videos vollständig aufklären und gegen alle Personen vorgehen, die diese geteilt hätten, teilte die Behörde mit.