Die Szenen am Sonntagabend erinnerten Augenzeugen an einen schlechten Krimi: Zunächst in der Venedig Au und anschließend unmittelbar vor dem berüchtigten Verbrechens-Hotspot Praterstern in Wien-Leopoldstadt gingen zwei Banden brutal aufeinander los. Schüsse fielen.

Als die Polizei aus ihrer benachbarten Inspektion anrückte, waren die Täter längst über alle Berge. Nur am Boden im Bahnhofsbereich lag ein Schwerverletzter, der mehrere Messerstiche in den Oberkörper erlitten hatte. Zwei Brüder von ihm wurden leicht verletzt.

In einem Mistkübel nahe des Tatorts fanden Polizisten ein blutverschmiertes Messer und stellten Patronenhülsen sicher. Mit Unterstützung einer Diensthundestaffel nahmen sie sie Verfolgung der flüchtigen Täter auf. Mit Erfolg: Im benachbarten Struwerviertel stellten die Beamten fünf junge Männer im Alter zwischen 15 und 27 Jahren. Afghanische Flüchtlinge und Staatenlose. Bei einem der Verdächtigen wurde ein weiteres Messer sichergestellt.

In ihren Einvernahmen bestritten die Verdächtigen jegliche Beteiligung an dem Bandenkrieg. In Haft genommen und in eine Justizanstgalt gebracht wurde nur ein Afghane (27), er soll den Kontrahenten am Bahnhof niedergestochen haben.

Seine Komplizen sind hingegen möglicherweise längst wieder am Hotspot Praterstern unterwegs. Gegen sie wird nur auf freiem Fuß wegen ab sichtlich schwerer Körperverletzung ermittelt.