So wie die beiden aktuellen Konfliktparteien ist das Kräfteverhältnis der beiden fernöstlichen Gegner sehr unausgeglichen: Die Volksrepublik verfügt über viermal soviel Kampfflugzeuge wie die kleine Insel, und die 170.000 taiwanesischen Soldaten haben theoretisch wenig Chancen gegenüber den zwei Millionen Soldaten der Volksbefreiungsarmee Pekings. Dennoch ist man in der kleinen Republik zuversichtlich: Schon allein die Insellage mit 150 Kilometer Entfernung zum Festland bietet einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Im Gegensatz zur Ukraine kann sich eine Invasorenarmee nicht unbemerkt von drei Seiten her vor einem Angriff versammeln.

Spezialwaffe Javelin

Das Verteidigungsministerium Taiwans teilte vergangene Woche mit, die jährliche Raketenproduktionskapazität auf fast 500 Stück verdoppeln zu wollen, einschließlich der Marschflugkörper Hsiung-Feng-IIE-Rakete und der Hsiung-Sheng-Landrakete mit größerer Reichweite.

Besonders erfolgreich werden in der Ukraine derzeit die relative günstige und mobile Panzerabwehrwaffen wie die Javelins eingesetzt: Mitte der 90er Jahre entwickelt, bilden sie die mit vollem “Javelin Medium Antiarmor Weapon System” genannte erste tragbaren „Fire-and-Forget“-Panzerabwehrlenkwaffe, die eigenständig das Ziel verfolgt. Da man zum Abschluss nur einen Soldaten benötigt, sind sie sehr mobil und gelten als modernste Panzerabwehrwaffe der Welt. Mit ihnen kann Fman ahrzeuge wie schwere Panzer oder Bunker aus mehr als 2000 Metern bekämpfen.

Die zwischen 60-70.000 Euro teuren Systeme wurden seit 2019 vor allem von den USA geliefert, mittlerweile wurde auch anderen Natostaaten wie im Baltikum erlaubt, Javelins aus ihren Beständen an die Ukraine zu liefern.