In einem E-Mail an Mitarbeiter, über das der “Standard” am Mittwoch berichtet, weist Doroteja Gradištanac Mitarbeiter an, nicht über das neue Gesetz zu berichten. Nicht einmal Witze darüber sollen erlaubt sein. So heißt es: “keinerlei Kommentare, persönlichen Einschätzungen, Jokes oder sonst was”.

Maximal in den englischen Nachrichten

Der Auftrag, nicht über die neue ORF-Steuer zu berichten, soll von ganz oben kommen, heißt es. Wenn die geplante Reform unbedingt Thema werden müsse, dann solle sie “in den englischen Nachrichten oder im Halb-Block” versteckt werden. Eine breite Öffentlichkeit soll darauf jedenfalls nicht aufmerksam gemacht werden. “Niente. Nada. Zero.”, machte die Chefin des öffentlich-rechtlichen Radiosenders mehr als deutlich. Im “Standard”-Bericht wird sie dann auch noch mit einer ziemlich direkten Drohung weiter zitiert: “Persönlich würde es mich nicht wundern, wenn in dieser schwierigen Zeit Zuwiderhandeln disziplinär geahndet wird.”

Schickte eine Mail an ihre Kollegen: Doroteja Gradištanac

Zweitteuerster Gebührensender Europas

Der Grund, warum im ORF keine Aufmerksamkeit auf die Sache gelenkt werden soll, liegt auf der Hand: 700.000 zusätzliche Zahler werden durch die “Haushaltsabgabe” genannte Steuer zwangsbeglückt. Für den ORF bedeutet das, dass künftig jeden Tag zwei Millionen Euro überwiesen werden. Der heimische Staatsfunk soll mit 180 € nach dem Schweizer Staats-TV  am teuersten werden- der eXXpress berichtete.