Schön langsam kommt Bewegung in den EU-Korruptionsskandal, bei dem es um die mutmaßliche Einflussnahme aus Katar und Marokko auf politische Entscheidungen im Europa-Parlament geht. Der Hauptverdächtige, Pier Antonio Panzeri, hat sich dazu entschlossen, endlich auszupacken. Der Italiener hat im Beisein seines Anwalts eine Vereinbarung unterzeichnet, in der er sich dazu bereit erklärt hat, mit der belgischen Justiz zu kooperieren. Die Brüsseler Staatsanwaltschaft erwartet sich dabei tiefere Einblicke in den Korruptionssumpf. Die Ermittler hoffen, dass damit die kriminellen Strukturen völlig aufgedeckt werden.

Der ehemalige italienische EU-Abgeordnete soll die Namen aller Bestochenen nennen

Panzeri soll die Namen der Bestochenen nennen, welche finanziellen Arrangements sie getroffen haben und wer welche Vorteile davon hatte. Im Gegenzug wird sein Gefängnisaufenthalt verkürzt, allerdings muss der ehemalige italienische EU-Abgeordnete eine Geldstrafe zahlen und seine Vermögenswerte (geschätzt eine Million Euro) werden eingezogen. Die in dieser Causa ebenfalls inhaftierte ehemalige Vizepräsidentin des Europaparlaments Eva Kaili wird am Donnerstag erneut dem Haftrichter vorgeführt.