Das Hochwasser forderte in Deutschland zahlreiche Tote – viele Familien haben durch die Überflutungen ihr ganzes Hab und Gut verloren. Besonders ins Herz gehen Bilder, die zeigen, wie die Mitbürger beim Aufräumen die Ärmel hochkrempeln und zusammenhelfen. RTL-Reporterin Susanna Ohlen wollte in ihrer Berichterstattung aus dem Hochwassergebiet auch als eine Reporterin erscheinen, die „mit anpackt“ und rieb sich für die Kameraaufnahmen extra mit Matsch ein.

Nachdem Videos auf Social Media öffentlich wurden, die die Reporterin dabei zeigen, wie sie sich Matsch ins Gesicht schmiert, beurlaubte RTL Ohlen. „Das Vorgehen unserer Reporterin widerspricht eindeutig journalistischen Grundsätzen und unseren eigenen Standards. Wir haben sie daher direkt am Montag, nachdem wir davon erfahren haben, beurlaubt“, sagte am Donnerstag eine RTL-Sprecherin. 

Die Aktion wirkt umso deplatzierter, weil Ohlen in ihrer Reportage zur Mithilfe aufgerufen hatte. Sie sagte Sätze wie “Jeder packt hier mit an, schnappt sich ne Schippe” oder “Wenn ihr eine Schippe zu Hause habt, gerne auch eine Schubkarre, kommt hierhin, meldet euch!”.

Dabei ging sie sogar auf ihren persönlichen Bezug zum besonders krisengebeutelten Bad Münstereifel ein: “Mich trifft das auch noch einmal eine Spur intensiver, weil wir haben ein Ferienhaus hier, zwei Kilometer entfernt, da ist Gott sei Dank nichts, aber natürlich, hier stehen die Menschen zusammen, man hilft sich gegenseitig.”

Das Video zeigt, wie sich Ohlen runterbeugt und mit Matsch einreibt.Twitter

RTL hält die aus einem Haus heraus aufgenommenen Bilder für glaubwürdig, will den Vorwürfen aber intern weiter auf den Grund gehen.