Nun formiert sich Widerstand in der Schweiz. Viele Kleinunternehmen wollen die Covid-Regeln nicht einführen. Sie organisieren sich in Gruppen. Eine davon nennt sich etwa “Violette Zone”, ins Leben gerufen von der Anti-Massnahmen-Bewegung “Mass-Voll”. Mit dem violetten Symbol bekennen sich Betriebe “gegen die Zertifikatspflicht und die dahingehende Diskriminierung von Ungeimpften”. Die Mitglieder sehen sich nicht als Impfgegner, sie pochen aber auf Eigenverantwortung.

Hunderte Unternehmen in der "violetten Zone"

Mit der Farbe Violett orientiert man sich am Schweizer Bundesamt für Gesundheit. In der grünen Zone sind keine Zertifikate nötig, in der orangen kann es eine individuelle Zertifikatspflicht geben, und bei Rot ist ein Zertifikat unumgänglich.

Hunderte von Unternehmen haben sich bereits laut “Mass-Voll” der “violetten Zone” angeschlossen, Anfang August waren es noch 50 Unternehmen. Sie alle wollen das runde, violette Symbol der Bewegung auf ihren Websites oder Ladentüren anbringen. Mit den Medien sprechen die meisten nicht, berichtet der Schweizer “Tagesanzeiger”. Das sind für sie schlicht “Propagandamedien”. Jene, die es dennoch tun, wenden sich vor allem gegen eine “Spaltung der Gesellschaft”. Es gehe eben um Eigenverantwortung. Jedem solle selbst überlassen sein, ob und wie er sich gegen das Virus schützt. Sie wehren sich andererseits auch dagegen, mit Covid-Leugnern oder Impfgegnern in einen Topf geworfen zu werden.

Angst vor "zentralisiertem Superstaat"

Zu den Mitgliedern der “Violetten Zone” gehören die unterschiedlichsten Unternehmen, von Gastrobetrieben, über Busunternehmen, Massagestudios, Bäckereien bis zu Kleidergeschäften. Die “Violette Zone” ist nicht die einzige Gruppe, die sich formiert hat.

Die Unternehmer auf der Website Animap.ch verpflichten sich etwa, keine Gesundheitsdokumente zu verlangen. Hier kann man auch einen Aufkleber bestellen, um sein Unternehmen als “kontrollfreien Bereich” zu kennzeichnen. Es handelt sich laut eigenen Angaben um “eine Bewegung aus Schweizer Bürgerinnen und Bürgern”, die glauben, dass die Regierung eine Agenda verfolge, die nichts mit Corona zu tun habe. Stattdessen unterstütze sie “Pläne für einen globalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruch hin zu einem zentralisierten und autoritären Superstaat”.  Zu den Mitgliedern zählen laut Website bereits mehr als 4000 Unternehmen. Allerdings sollen einige der dort aufgeführten Unternehmen von ihrer angeblichen Zugehörigkeit zu Animap gar nichts wissen, berichten Schweizer Medien.