eXXpress-Leser kennen die Vorgeschichte: Vergangene Woche schrieb der ORF auf seiner Homepage über den neuen “Hate-Crime”-Bericht der OSZE, wonach die Zahl antichristlicher und antisemitischer Hassverbrechen in Europa zuletzt deutlich gestiegen ist. Allerdings nur kurzzeitig – denn der Artikel wurde plötzlich kommentarlos gelöscht und ist seither nicht mehr auffindbar. Auch der eXXpress hat darüber berichtet, der Artikel ist natürlich noch online und kann hier nachgelesen werden. 

ORF hat sich zu Wort gemeldet und vermisst Differenzierung

Mittlerweile hat sich auch der ORF zu Wort gemeldet und die gezielte Löschung eingeräumt: “Kurz nach der Veröffentlichung des OSZE-Reports wurde die Redaktion u.a. von einem renommierten Wissenschaftler darauf aufmerksam gemacht, dass die Interpretation nicht der Datenlage der Studie entspreche. Die Anzahl der Hassverbrechen und Vorfälle umfasse nicht ausschließlich Personen, sondern Gotteshäuser, Symbole und Einrichtungen. Selbstverständlich sieht es die Redaktion als Pflicht, solchen Hinweisen nachzugehen und missverständliche Interpretationen zu vermeiden.  Die ORF-Religion hat aktuell über die Verfolgung von Christinnen und Christen berichtet und wird dies selbstverständlich auch weiterhin faktenbasiert tun”, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber eXXpress.

Der Artikel hinter dem Link wurde nach nur 30 Minuten von der ORF-Seite gelöscht

Das verwundert allerdings: Denn der Bericht hat sehr wohl zwischen Angriffe auf Personen und Angriffe auf religiöse Einrichtungen differenziert, wie man auch unschwer in dem eXXpress-Artikel dazu nachvollziehen kann. Übrigens: Der eXXpress-Beitrag über die Löschung des ORF-Berichts hat zuletzt sogar international für Aufsehen gesorgt. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter wurde er von gläubigen Christen und Juden weltweit geteilt. Die Sorge: Bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen sollen nicht thematisiert werden, um keine Ressentiments zu schüren.