Das EU-Parlament hat sich dafür ausgesprochen, dass Gebäude europaweit bis 2050 klimaneutral sein sollen. Schon ab 2028 sollen dafür Neubauten emissionsfrei sein, wie eine Mehrheit der Abgeordneten in Straßburg am Dienstag beschloss. Die Kosten sind dabei enorm: Schätzungen der Förderbank KfW soll das Unterfangen allein in Deutschland 254 Milliarden (!) Euro kosten, wie der “Spiegel” berichtet. Für die Kosten der benötigten Umbauten sollen zum einen wohl die Hausbesitzer aufkommen müssen. Zum anderen werden für die Sanierungen auch Gelder aus EU-Töpfen bereitgestellt. Bis 2030 sollen für den EU-Befehl bis zu 150 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt zur Verfügung gestellt werden.

Deutschland hat laut dem Statistischen Bundesamt (2019) 41,5 Millionen Haushalte. Wäre jeder von dem EU-Befehl betroffen, würde dies pro Haushalt durchschnittlich 6120 Euro kosten.

Neubauten ab 2028 mit Solartechnik

Mit diesem Beschluss legte das Parlament seine Position für die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten fest. Dabei sollen neue Gebäude als “Nullemissionsgebäude” besonders wenig Energie benötigen und ihren Bedarf durch in der Nähe erzeugte Energie decken. Die Abgeordneten sprachen sich zudem dafür aus, dass alle Neubauten ab 2028 mit Solartechnik ausgestattet sein sollen, wo es “technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar” ist.

Wohngebäude sollen mindestens Energieeffizienz Klasse E erreichen

Für bereits bestehende Gebäude forderten die Abgeordneten europaweit “harmonisierte” Energieeffizienzklassen. Auf einer Skala von A bis G – für sehr gut bis sehr schlecht – sollen Wohngebäude bis 2030 mindestens die Klasse E erreichen. Für Häuser, in denen einkommensschwache Menschen leben, sollen Ausnahmen möglich sein.

Nach Angaben der EU-Kommission ist der Gebäudesektor in der EU für 40 Prozent des Energieverbrauchs und für 36 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Der Kommissionsvorschlag ist Teil des Klimapakets “Fit for 55”, mit dem die EU bis 2030 ihre CO2-Emissionen um 55 Prozent senken will.