Die Omikron-Welle schwappt mit voller Wucht über unsere westlichen Nachbarn. Seit Weihnachten geht es, trotz 2G-Regel, steil nach oben. Zwei Drittel aller positiven Tests sind der neuen Variante geschuldet. Auffällig dabei ist, dass der Anteil der positiven Tests seit Weihnachten stark steigt. Zuvor waren für einige Wochen jeweils 15 bis 25 Prozent der PCR-Proben positiv, nun sind es zwischen 28 und 42 Prozent, was auf eine steigende Dunkelziffer hindeutet – dass also mehr Menschen infiziert sind, als nur die positiv Getesteten.

Doch, wichtiger als die Zahl der Neuinfektionen ist die, der Spitaleinweisungen und Todesfällen. Dort zeigt sich die Omikron-Welle hingegen nicht. Diese Kurven zeigten schon in der letzten Woche des alten Jahres nach unten, nun ging es im Vergleich nochmals etwas zurück, berichtet der “Tagesanzeiger”.

Nüchterner Blick nach Großbritannien

Dass es in schweizer Medien bislang nicht zu Schnappatmung auf den Titelseiten kommt, liegt am nüchternen Blick nach Großbritannien. Dort hat die Omikron-Rakete gerade eine neue Stufe gezündet. Die Anzahl der Neuinfektionen ist regelrecht nach oben geschossen.
Bei den Hospitalisierungen ist die Lage aber ganz anders, es gibt nur einen leichten Aufwärtstrend. Spätestens jetzt sollte sich der steile Anstieg der Ansteckungszahlen in den britischen Spitälern aber eigentlich deutlich zeigen. Die Omikron-Welle schoss am 15. Dezember über den bisherigen britischen Rekordwert vom Januar 2021 hinaus. Damals mussten ziemlich genau zwei Wochen später rund 38.000 Menschen wegen Covid-19 ins Spital, knapp 4000 lagen auf der Intensivstation. Im Vergleich ist es nun nur ein Viertel davon, 9500 Menschen gehen täglich wegen Corona in ein Spital, 850 müssen derzeit intensiv gepflegt werden.

Omikron schlägt sich wohl nicht auf die Lunge

Beobachtungen, die man nicht nur im Vereinigten Königreich macht. Forscher geben sich weltweit aufgrund der übereinstimmenden Ergebnisse immer zuversichtlicher, dass sich Omikron wohl vor allem im Hals und weniger in der Lunge breitmacht. Wenn sich ein Virus im Hals reproduziere, werde es ansteckender, was sich bei Omikron derzeit beobachten lasse. Gleichzeitig sei die Krankheit dann weniger gefährlich, als wenn die Ausbreitung in der Lunge erfolge. Dies habe beispielsweise auch an Mäusen oder Hamstern festgestellt werden können.

Eine kleine Untersuchung stellte auch fest, dass Corona-Tests zuverlässiger sind, wenn der Abstrich im Hals statt in der Nase erfolgt, auch dies könnte darauf hindeuten, dass an der Hals-Theorie etwas dran ist. Für richtige Ergebnisse müssten allerdings noch viel mehr Tests ausgewertet werden.

Sind die täglichen Neuinfektionen angesichts der Omikron-Variante noch relevant?