Für kurze Zeit schien es, als ob die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock mit einem blauen Auge davonkommen würde, als die Nachrichten um die Hochwasserkatastrophe ihre Plagiatsvorwürfe überdeckten. Doch nun hat Plagiatsjäger Dr. Stefan Weber weitere Passagen gefunden, die abgeschrieben wurden –  diesmal von ihrem Co-Chef Robert Habeck.

„Eine zufällige Wortketten- und Ideengleichheit ist auszuschließen“, so Weber zur WELT AM SONNTAG. Auch handele es sich nicht um typische Formulierungen der Partei: In Habecks Buch befinde sich nicht einmal ein Halbsatz aus dem Wahlprogramm. 

Insgesamt konnte Weber Baerbock nun schon 54 Plagiate nachweisen – die detaillierte Auflistung veröffentlicht er auf seinem Blog. 

Vor gut zwei Wochen hatte sich Baerbock in der Debatte um ihr Buch selbstkritisch gezeigt. Sie habe darin bewusst auf öffentlich zugängliche Quellen zurückgegriffen, gerade wenn es um Fakten geht, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“. „Aber ich nehme die Kritik ernst.“ Rückblickend wäre es „sicherlich besser gewesen, wenn ich doch mit einem Quellenverzeichnis gearbeitet hätte“.