Am Weihnachtswochenende ist ein heftiger Wintersturm über die USA gezogen, der in weiten Teilen des Landes für Chaos sorgte und bis zu 41 Todesopfer forderte. Die Temperaturen lagen in vielen Regionen im zweistelligen Minusbereich. Bei eisigem Wind und heftigem Schnellfall war die Lage mancherorts lebensbedrohlich, vor allem an der Region und um die Großen Seen im Nordosten der USA und an der Grenze zu Kanada. Hunderttausende Haushalte waren ohne Strom.

Der Bundesstaat New York gleicht einem Kriegsgebiet

Für viele Menschen bescherte das Sturmtief “Elliott” ein Weihnachtsfest unter Extrembedingungen. Mit aller Wucht traf der Sturm etwa die Stadt Buffalo, die am Ufer des Eriesees im US-Bundesstaat New York liegt. Heftige Schneefälle und orkanartige Winde sorgten für sogenannte Whiteout-Bedingungen auf den Straßen, bei denen Autofahrer durch die extrem eingeschränkte Sicht die Orientierung verlieren können. Viele Menschen saßen in ihren Wohnungen und Autos fest. Polizei und Feuerwehr konnten zeitweise kaum auf Notrufe reagieren. Allein im Bezirk Erie County starben nach Behördenangaben vom Sonntag sieben Menschen. Am Samstag hätten Rettungskräfte per Telefon bei der Geburt eines Kindes geholfen, schrieb die “New York Times”.

Die Zahl der Todesopfer stieg weiter an. US-Medien berichteten am Sonntag, durch den Wintersturm seien deutlich mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Der Sender NBC berichtete unter Berufung auf eine eigene Zählung von sogar 41 Todesopfern, der Sender ABC von mindestens 39. Rettungskräfte und Behördenvertreter rechneten mit einer weiter steigenden Zahl an Opfern.

Blackout: 1,6 Millionen Haushalte ohne Strom

Auf Fernsehbildern waren Straßen zu sehen, die mit einer dicken Eisschicht überzogen waren. Autos und Lkw schlitterten über die Fahrbahn, krachten gegeneinander oder kamen von der Fahrbahn ab. Hunderttausende Haushalte waren am Wochenende von Stromausfällen betroffen. Am Samstagvormittag (Ortszeit) waren zeitweise mehr als 1,6 Millionen Haushalte ohne Strom, wie die Webseite PowerOutage zeigte. Die arktische Kältefront brachte auch die Weihnachtspläne von vielen Reisenden durcheinander: Von Freitag bis Sonntag wurden nach Angaben der Flugdaten-Webseite FlightAware mehr als 10.000 Flüge gestrichen. An vielen Flughäfen herrschte Chaos. Manche wurden vorübergehend geschlossen.