Der russische Exil-Oppositionelle Leonid Wolkow sieht beim russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf den Ukraine-Krieg eine verheerende Fehlkalkulation: „Putin hat eindeutig seine Amtszeit verkürzt.“

Wolkow, ein Vertrauter des in Russland inhaftierten Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, meinte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP: Es sei offensichtlich, dass Putin sich beim Ukraine-Krieg „verkalkuliert“ habe und die Invasion des Nachbarlandes zum Scheitern verurteilt sei. Und: Durch seine Entscheidung für eine Invasion in der Ukraine habe Putin „dramatisch die Wahrscheinlichkeit eines Szenarios verringert, in dem er einfach im Kreml bleibt, bis er stirbt“, so wie der langjährige Staatschef dies „geplant“ habe.

Wladimir Putin (69): Ist er tatsächlich innenpolitisch unter Druck?

"Russische Eliten denken über Regimewechsel nach"

Bei einem Gipfel für Menschenrechte und Demokratie in Genf sagte Wolkow auch:  Zwar sei Putin bisher einigermaßen erfolgreich darin, „sein Propaganda-Narrativ“ zum Ukraine-Krieg über die russischen Staatsmedien zu „verkaufen“.

Die russischen Eliten seien aber bereits „sehr unglücklich über die wirtschaftliche Verwüstung, die Opfer, die Restriktionen und Sanktionen“. Er rechne damit, dass „sie über einen Regimewechsel, über einen Wechsel des Systems nachdenken werden“.