Dass man diese Zahl getrost mit 5 multiplizieren kann und am Ende sein Plan dazu führen wird, dass wir weit über 1500 neue Afghanen in der österreichischen Hauptstadt werden begrüßen dürfen, weil jede Richterin zumindest Teile ihrer kulturüblichen Großfamilie mitbringen wird, verschweigt der Bürgermeister seinen Wienern geflissentlich.

Wie Ludwig, so kann auch der Präsident der Caritas, Michael Landau, der uns noch als Impfvordrängler in Erinnerung ist, nicht genug von afghanischen Muslimen mit archaischen Weltbildern und patriarchalen Lebensvorstellungen bekommen. Er bejubelt lautstark den polnischen Klerus, der die Tore für die bevorstehende nächste muslimische Flüchtlingswelle weit öffnen will. Zum Glück wird diese Wahnidee die polnische Regierung, die den Mehrheitswillen der Bevölkerung vertritt, zu verhindern wissen.

Auch in Österreich haben laut aktuellen Umfragen 70% der Bürger keine Lust mehr auf weiteren Asylanten- und Migrationszuzug. Das ist aber den Grünen, der Caritas, der Volkshilfe oder der evangelischen Diakonie völlig egal. Sie lobbyieren und agitieren weiterhin Tag für Tag dafür, noch mehr Afghanen ins Land zu holen, obwohl wir im internationalen Vergleich gemessen an der Bevölkerungszahl, die viertmeisten Flüchtlinge aus diesem von einem fundamentalistischen und menschenfeindlichen Islam geprägten Land aufgenommen haben.

Österreicher mussten ihr Leben riskieren

Alice Schwarzer hat schon vor Jahren festgestellt, dass sich in Deutschland eine falsche Toleranz und eine verordnete Fremdenliebe entwickelt hat. Ganz genau das gleiche Phänomen sehen wir jetzt auch in Österreich. Während all jene, die stolz darauf sind Österreicher zu sein, bei den unter 30-jährigen immerhin drei Viertel der Altersgruppe, als Rassisten oder gleich als Nazis niedergemacht werden, kriegen linke Ideologen, die das Österreichbewusstsein verdammen, feuchte Augen, wenn die Demonstrationszüge türkischer, kurdischer oder palästinensischer Nationalisten an ihnen vorbeimarschieren. Und alle jene Linken, die in ihrer Jugendzeit am Lagerfeuer mit antireligiöser Verve noch den widerlichen Vers „wir hängen alle Pfaffen an der Kremlmauer auf“ zur Melodie von „John Brown´s Body“ gegrölt haben, stellen sich heute schützend vor verkappte Muslimbrüder, die die österreichischen Universitäten und die Jugendpolitik des Landes mit ihrer, den radikalen Islam beschönigenden Identitätspolitik überziehen.

Bis heute ist noch immer nicht klar, aus welchen Quellen manche Forschungsprojekte und Organisationen, die den Österreichern pauschalierend und immer total entrüstet Islamophobie unterstellen, eigentlich finanziert werden. Kommen die Gelder dafür aus Saudi-Arabien, den Golfstaaten oder gar von der türkischen Religionsbehörde Dyanet? Wir wissen es nicht. Offensichtlich ist jedoch, dass sie das Ziel verfolgen, jegliche Kritik am Islam oder an muslimischen Ländern als islamophob zu diffamieren, im schlimmsten Fall sie mit den Verbrechen der Nationalsozialisten an den Juden auf eine Ebene zu stellen. Die Muslime sollen als die neuen Juden, als das größte Opfervolk unserer Zeit positioniert werden, eine Geschmacklosigkeit, die man immer wieder subtil und hintergründig in den Diskurs demagogisch einfließen lässt.

Und als ob das alles noch nicht der Farce genug wäre, erfährt man jetzt, dass österreichische Soldaten ihr Leben dafür einsetzen mussten, um aus Afghanistan nach Österreich geflüchtete Menschen, die dort auf Urlaub waren, nach Österreich zurückzuholen. Ganz abgesehen davon, dass seit Wochen vor Reisen in das instabile Land von den österreichischen Behörden gewarnt wird, mutet es ziemlich seltsam an, dass Menschen, die ein Land fluchtartig verlassen müssen, weil ihr Leben bedroht ist, dorthin zum Familienurlaub zurückkehren. Freunde von mir, die in den 1970er Jahren aus Staaten des Warschauer Paktes in den Westen geflohen waren, wären niemals in ihrem Leben auf die wahnwitzige Idee gekommen, dorthin als Urlauber zurückzukehren. Hätten sie es getan, hätte man von ihnen wohl, wenn überhaupt, erst nach dem Fall des Eisernen Vorhanges wieder etwas gehört.

Wer einmal da ist, den bekommt man nicht wieder raus

Grotesk auch die Vorgänge rund um die sogenannten „Ortskräfte“, also ortsansässigen Mitarbeitern der deutschen Bundeswehr in Afghanistan. Unter den 4500 Afghanen, die im Rahmen eines lebensgefährlichen Bundeswehreinsatzes zur Rettung dieser Personengruppe ausgeflogen wurden, waren gerade einmal 100 „Ortskräfte“ plus ihren obligatorischen 400 Familienangehörigen. Der Rest waren Leute, die sich durch Geschick, Bestechung oder was auch immer, Zutritt zu den Evakuierungsmaschinen verschafften und nun in Deutschland wohl um Asyl ansuchen werden. Und egal wie das Asyl-Verfahren auch ausgeht, sie werden in Deutschland bleiben, weil Abschiebungen nach Afghanistan wohl nie wieder möglich sein werden.

Wie hat ein hochrangiger Politiker schon vor Jahren einmal zu mir gesagt. „Wer einmal im Land ist, den bekommt man nie wieder raus.“ Denn wenn die Leute einmal da sind, setzt sich die perfekte Maschinerie der Asylindustrie in Gang und ein Heer von geschickten Anwälten nutzt jede rechtliche Möglichkeit, Verfahren bis zum Sankt-Nimmerleinstag in die Länge zu ziehen. Aufnahmezentren außerhalb der EU wären eine gute Lösung, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Aber deren Einrichtung wird es wegen der völlig zerstrittenen und zudem hilflosen EU niemals geben.

Der Jugendforscher und eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier untersucht seit mehr als zwei Jahrzehnten die Lebenswelt der Jugend und ihr Freizeitverhalten. Er kennt die Trends, vom Ende der Ich-AG bis zum neuen Hedonismus und Körperkult, bis zu Zukunftsängsten im Schatten von Digitalisierung und Lockdown. Heinzlmaier ist Mitbegründer und ehrenamtlicher Vorsitzender des Instituts für Jugendkulturforschung. Hauptberuflich leitet er das Marktforschungsunternehmen tfactory in Hamburg.