Um diesen Ungeist zu verstärken, wurden zum Beispiel der Chefideologin der SPÖ-Linken, Natascha Strobl, vom Suhrkamp Verlag 200 Druckseiten zur Verfügung gestellt. Mit einer Sammlung aus beliebigen Anekdoten hat sie dort den Beweis zu führen versucht, dass Konservative eine Tendenz zum Radikalismus oder gar Faschismus haben.

Lueger Denkmal angeschmiert mit Beschimpfungen linker Chaoten

Im Zusammenhang mit der organisierten Hetze gegen Menschen mit konservativer und national-konservativer Gesinnung steht auch die Farce, die sich gerade rund um das Lueger Denkmal in Wien abspielt. Das Standbild des konservativen Wiener Bürgermeisters des beginnenden 20. Jahrhunderts steht angeschmiert mit den Beschimpfungen linker Chaoten da, die mutmaßlich aus der Studentenschaft der Universität für Angewandte Kunst und der staatsfeindlichen Antifa-Szene stammen. Zusätzlich hat man am Vorplatz des Standbildes eine sogenannte Installation aus chaotisch gespannten farbigen Bändern errichtet, die weniger an ein Kunstwerk, als an die Hinterlassenschaft einer Horde minderbegabter Epigonen der Wiener Aktionskunst erinnert, die ihren Höhepunkt im Jahr 1968 hatte, als der später wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte Otto Mühl und seine Kumpanen einen Hörsaal der Uni Wien mittels ihrer Fäkalien versauten. Anstelle dessen, dass die Stadt Wien am Fuße des Denkmals eine Tafel angebracht hätte, auf der der Antisemitismus des Alt-Bürgermeisters kritisch in den Kontext seiner Zeit eingeordnet worden wäre, überlässt man das Terrain linksradikalen Spinnern, die dort ein deliröses Gedenktheater aufführen. Die Causa nimmt aber spätestens dann die Form einer Groteske an, wenn man bemerkt, dass sich im Rücken des Denkmals, kaum 20 Meter entfernt, eine Gedenktafel für den Reformator Balthasar Hubmaier befindet, der einst in Regensburg ein Pogrom gegen die Juden initiierte und sich selbst an der Zerstörung der Synagoge beteiligte. Während man sich an Lueger austobt, lässt man den Kleriker in Ruhe. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. 

Denkmal eines der größten politischen Verbrecher

Während der woke Mob am Lueger Platz tobt, steht im Wiener Donaupark das Denkmal eines der größten politischen Verbrecher der neueren Geschichte, Che Guevara, in aller Ruhe da. Wie Lucien Scherrer unlängst in der NZZ berichtete, ließ dieser in Kooperation mit seinem Genossen Castro tausende Homosexuelle ohne Anklage in Straflager einliefern und dort misshandeln. Castro hat übrigens Nikita Chruschtschow als „Nikita, du kleine Tunte“ beschimpft, als dieser, um einen Atomkrieg zu verhindern, im Jahr 1962 seine Atomraketen aus Kuba abzog. Der Schwulenhetzer Che Guevara wird in der linken Community noch immer  verehrt. Eröffnet wurde sein Wiener Denkmal vom SPÖ-Granden Michael Häupl. Aber neben Che Guevara bleiben noch andere hochrangige Genossen verschont, deren Biografie vom Antisemitismus durchsetzt ist. So hat bisher keiner den Albert-Sever-Saal in Ottakring angeschmiert. Der Mann fand es unerträglich, dass im Österreich der Zeit nach dem ersten Weltkrieg „Ostjuden“ durchgefüttert wurden. Er wollte sie in die Ukraine abschieben lassen, wo ihnen der sichere Tod in Pogromen drohte. Aber auch gegen die Renner-Verehrung der Sozialdemokraten erhebt sich keine Stimme, obwohl dieser Mann auf peinliche Art und Weise zum Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland aufgerufen hat und im Parlament durch antisemitische Bonmots auffiel. Anstelle, dass die Linken dafür sorgen, die diversen Schandflecken des Renner-Gedenkens in Wien zu bereinigen, sieht man dabei tatenlos zu, wie rechts-sozialdemokratische Parteihistoriker den Antisemiten und Opportunisten Renner reinzuwaschen versuchen. Und auch über den Alt-Innenminister der Roten, Oskar Helmer, der Zeit seines politischen Lebens damit beschäftigt war, die Restitutionen für bestohlene und enteignete Juden zu hintertreiben und der die Rückkehr von vertriebenen jüdischen Parteigenossen zu verhindern half, weil man sie als Mitbewerber um Spitzenfunktionen fürchtete, wird weder gesprochen noch gibt es Demonstrationen und Schmieraktionen. Wir dürfen also aufgrund der Faktenlage durchaus mutmaßen, dass es Lueger nur deshalb trifft, weil er ein bürgerlicher Politiker war. Wäre er ein Sozialdemokrat gewesen, würde die versammelte Linke vor seinem Denkmal Kränze niederlegen. Zum großen Halali gegen bürgerliche Parteien wird aber auch aus der linken Mediokratie geblasen.

Die Bürgerlichen tun sich deshalb so schwer in Österreich, weil fast alle relevanten Presseorgane mit linken Journalisten durchsetzt sind, selbst jene, die man als „bürgerliche Blätter“ bezeichnet. Dazu passt perfekt, dass ein Journalist des Kurier im postkommunistischen Blatt „Neues Deutschland“, einst das Zentralorgan der SED, über die ÖVP und Alt-Kanzler Sebastian Kurz herziehen darf. Dort publiziert er übrigens gemeinsam mit Natascha Strobl. Österreichischer linker Journalismus fühlt sich offensichtlich wohl im DDR-nostalgischen Umfeld. Und den Kurier kann man damit als bürgerliches Blatt abhaken. Auch in der katholischen Furche werden Sebastian Kurz und die ÖVP unter Beschuss genommen. Nicht die Sudelkampagne, die von der äußerst dubiosen Figur Thomas Schmid gefahren wird, wird dort für die politikverdrossene Stimmung im Land verantwortlich gemacht, sondern deren Opfer, Sebastian Kurz und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Tatsächlich sind aber der Dandy Thomas Schmid, der sich von den Reichen dreist mit Luxusartikeln beschenken ließ, und die Medien, die so tun, als wären alle Märchen, die er verbreitet, wahr, ohne die Entscheidung der Gerichte abzuwarten, für die ruinierte Stimmung im Land verantwortlich. 

Verbirgt sich hier eine dubiose Kartellbildung?

Geschossen wird aber auch aus der Branche der Meinungsforscher, die sich gemeinsam mit Politik und Medien im Vertrauenstief befindet. Wirft man einen Blick auf die Prognosen zu den Tiroler Landtagswahlen, so wurde die ÖVP durchgehend um rund 10 Prozentpunkte unterbewertet. Der Mediokratie gab man dadurch die Möglichkeit, die konservative Partei schon vor der Wahl zu beerdigen. Verbirgt sich hier im Hintergrund eine dubiose Kartellbildung? Oder sind die Wahlforscher einfach nur feige und preisen die Ergebnisse der Konkurrenz in ihre Hochrechnungen ein, um sich nicht mit einem „Ausreißer“ zu blamieren? Beides ist möglich, beides ist moralisch inferior. In Kreisen der seriösen Wahlforschung herrscht übrigens gerade Amüsement darüber, dass Sebastian Kurz unterstellt wird, er hätte die Meinungsforschung manipuliert. Warum sollte er das getan haben? Dass die Wahlforschung kein Wahrheits-, sondern ein PR-Instrument ist, ist bekannt. Wenn ein Marktforscher das nicht berücksichtigt, fliegt er raus. Und ebenso, wenn er vergisst, der auftraggebenden Parteiführung zu sagen, was diese hören will. In den linksliberalen Parteien herrscht ein neofeudales Vasallentum. Und die Demoskopen spielen bereitwillig den Hofnarren. Im krassen Gegensatz zur Wirtschaft, wo nur die ungeschminkte Wahrheit zählt. Wenn man dort als Marktforscher unterwürfig und beschönigend agiert, wie das im linken Parteienmilieu verlangt wird, ist man den Auftrag los. Die Kultur der liberalen Eliten und die Lebenswelt der normalen Menschen – es gibt keine größeren Gegensätze auf Erden.