Es ist noch keine Herrschaftsform bekannt, wo sich nicht am Ende die einfachen Menschen in der Rolle der Betrogenen und Missbrauchten wiederfanden. Faschismus und Sozialismus sind gleichermaßen Beispiele dafür, dass insbesondere Ideologien, die mit einem ausgeprägten Erlösungsversprechen auftreten, immer eine Mogelpackung sind. Die Herrschenden erzählen die Geschichten von Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und in letzter Zeit vom sogenannten Zusammenhalten und am Ende kommt wieder heraus, dass sich die „idealistischen“ Führer ihre Taschen vollstopfen und in ihrer abgehobenen Lebenswelt genau das praktizieren, wovon sie den normalen Menschen mit moralisch erhobenem Zeigefinger abraten.

Links-Grünen als besonders treffendes Beispiel der moralischen Verkommenheit

Ein besonders treffendes Beispiel für die verschiedensten Formen der moralischen Verkommenheit sind die Links-Grünen. So nutzten der gutväterlich vor sich hin näselnde grüne Bundespräsident und sein Tross der Privilegierten demonstrativ den Zug für ihre vergnügliche Reise zu den Salzburger Festspielen, um den kleinen Menschen ein gutes Beispiel für klimasensibles Mobilitätsverhalten zu geben, aber gleichzeitig fuhren ihre schweren Staatslimousinen auf der Autobahn den Auserlesenen und Erhabenen hinterher, um vor Ort dann für die staatsmännische Rückreise der Super-Verdiener wieder parat zu stehen. Oder die immer mit dem frostigen Blick der eiskalten Vernunft ihre grüne Verzichtsreligion verkündende Leonore Gewessler. Sie fliegt im Privatjet durch die Gegend und lässt die Residenz ihrer Ministerialbürokratie großzügig mit neuen Klimaanlagen ausstatten.

Während den normalen Menschen der Verzicht auf den Flug nach Mallorca und das Schwitzen und Frieren für den Sieg des sakralisierten progressiven Neoliberalismus über die asiatische Despotie des russischen Teufels im Kreml quasi als moralische Pflicht auferlegt wird, führt man selbst ein Leben jenseits von Gut und Böse, das sich offensichtlich primär am Lustprinzip orientiert. Sucht man nach guten Beispielen, in denen das Handeln von politisch Mächtigen meilenweit von ihren ideologischen Verkündigungen entfernt ist, dann ist die beste Quelle immer die Geschichte der Welterlösungsfantasien.

Bildungseliten sind Sprachrohr der woken Universitätskultur geworden

In den letzten Jahren hat es die woke Linke geschafft, die Menschen in die innere Emigration zu treiben. In Deutschland glauben nur mehr 45 %, dass im Land Meinungsfreiheit herrscht, im Jahr 1989 waren es noch 78 %. In Österreich sind zwei Drittel der Kinder der Privilegierten der Auffassung, dass im Land jeder sagen kann, was er will, ohne mit negativen Konsequenzen rechnen zu müssen, unter den Jugendlichen der Mittel- und Unterschichten sind es hingegen lediglich 43 %.

Die einfachen Menschen befinden sich in der Abwärtsdrift einer rasenden Schweigespirale. Sie halten den Mund, weil sie befürchten, durch eine  abweichende Meinung oder eine zu wenig achtsame Ausdrucksweise, die nicht der der gehobenen Milieus entspricht, in die soziale Isolation getrieben zu werden. Denn die Strategie des linken Meinungstotalitarismus ist es längst nicht mehr, die Menschen durch staatliche Verbote zum Schweigen zu bringen, vielmehr nutzt man gut organisierte Pressuregroups, die auf den digitalen Plattformen aufräumen und die Meinungsmache der Mainstreammedien, um die Leute durch zivilgesellschaftlichen Druck zum Verstummen zu bringen und in die Resignation zu treiben.

Die Bildungseliten sind zum Sprachrohr der woken Universitätskultur geworden. Die politischen Parteien der neuen herrschenden Klasse sind die Grünen, die Neos und die SPÖ. Gemeinsam führen diese ihren Klassenkampf von oben gegen Lebenskultur und Wertvorstellungen der normalen Menschen, die gegenwärtig von sozialem Abstieg und Verarmung bedroht sind. Menschen, die zudem durch ihrer Hände Arbeit und die neuen Dienstbotenjobs das privilegierte Wohlleben der Kultureliten erst ermöglichen. Wo sich die Interessenslagen der beiden Gruppen, Bildungseliten und normale Menschen der Mittel- und Unterschichten, diametral entgegenstehen, ist die Migrationsfrage.

Während die Privilegierten alle Türen aufreißen und alle Barrieren abbauen wollen, um möglichst vielen Emigranten aus muslimischen Ländern die Einreise nach Mitteleuropa zu ermöglichen, plädieren Mittelschichten und Unterschichten für eine restriktive Grenzpolitik. Und das aus gutem Grund, sind es doch sie, die von den negativen Konsequenzen des Aufeinanderprallens der aufgeklärten und liberalen westlichen Kultur und den atavistischen Werten und sozialen Praktiken der muslimischen Lebensweise am stärksten betroffen sind. Sie sind es, die in den ärmeren Wohnvierteln Tür an Tür mit Menschen leben müssen, in deren Alltag Formen der manifesten körperlichen Gewalt eine große Rolle spielen, nicht zuletzt durch ein Patriarchat, das sich noch in seiner reinen Traditionsform befindet, im Gegensatz zum zivilisierten mitteleuropäischen, das überwiegend durch die strukturelle Herrschaft mit dem freundlichen Gesicht seine Macht ausübt. Zudem sind vor allem die jungen Menschen mit der Aggressivität von kulturell entwurzelten und vom liberalen europäischen Lebensstil überwältigten jungen Männern aus Afghanistan, Syrien oder der Türkei konfrontiert, die um Akzeptanz, Respekt und ihren Anteil am europäischen Hedonismus kämpfen.

FPÖ und Liste Fritz haben Nerv der Bevölkerung getroffen

Kurz zusammengefasst, es ist nicht immer angenehm, in Schulen gehen zu müssen, in denen man als Inländer in der Minderheit ist und als junge Frau in einem Bezirk zu wohnen, der voller  sexuell viriler junger Männer ist, die  staunend vor dem Phänomen emanzipierter und unverschleierter Weiblichkeit stehen und mit der durch deren Anblick erzeugten Triebstimulation nicht umgehen können. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Anteil von Familien zunimmt, die ihre Töchter in Kampfsportkurse schicken. Dies alles ist für die Angehörigen der Kultureliten und die sie vertretenden Parteien eine nicht nachvollziehbare Problemlage, denn in den wohlfeilen Bezirken und Landesteilen, in denen sie wohnen, gibt es zwar auch Migranten, aber die sind in der Regel aus dem Diplomatenmilieu. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, wenn der smarten und privilegiert lebenden SPÖ-Vorsitzenden Rendi-Wagner kein Migrationsproblem bekannt ist, denn dort wo sie lebt, gibt es auch keines. Das Problem haben aber ihre früheren Wähler, die in der Zwischenzeit alle bei der FPÖ sind.

Ausgetauscht hat man sie gegen die woken Bildungseliten, um die man sich nun mit den Grünen und den Neos streitet. Opfer dieser wahnwitzigen Politik ist gerade der Tiroler Wahlkämpfer Dornauer geworden. Vom Niedergang der ÖVP hat er wegen des Ludwig-Katzian-Rendi-Wagner-Kurses nicht profitieren können und auch die Mobilisierung der 40 % Nichtwähler aus dem Jahr 2018 ist ihm deshalb nicht gelungen. Während die SPÖ in jämmerlicher Stagnation liegt, haben FPÖ und die Liste Fritz, die mit der offensiven Thematisierung des Heimatbegriffs den Nerv der Bevölkerung punktgenau getroffen haben, die Lorbeeren kassiert. Von der mutlosen Politik von ÖVP und SPÖ wird die FPÖ weiter profitieren und bald wird man sagen müssen, zum Glück. Und der SPÖ wird ihre alte unterprivilegierte Wählerschaft weiter mitteilen: Danke für nichts und Tschüss!