Vor allem wenn es um die Massenmigration aus muslimischen Ländern nach Europa und deren katastrophale Folgen geht, wird die Wahrheit verdreht, dass die alten griechischen Sophisten, könnten sie die aktuelle Darbietung der Staatsmedien miterleben, ihr wonniges Vergnügen daran hätten. Der Sophismus, Platon hat sich mit ihm ausführlich beschäftigt, lehrt die rhetorische Technik, ohne Rücksicht auf die Wahrheit die eigenen Auffassungen und Interessen durchzusetzen. Im alten Griechenland hatte man dazu lediglich die Waffe des Wortes zur Verfügung und konnte daher lediglich die dem rationalen Argument zugänglichen gehobenen Milieus der Hochgebildeten beeinflussen. Die modernen digitalen Massenmedien verfügen mit dem suggestiven Mittel des Bildes nun auch über die Möglichkeit, die gesamte Bevölkerung durch die Steuerung ihrer Emotionen am Gängelband zu führen. Anstelle der kritischen Vernunft ist damit bei politischen Entscheidungen die spontane Gefühlsbewegung getreten.

Lügen und manipulative Berichterstattung noch dreister als vor sieben Jahren

Nach Silvester 2015, als ein Mob, der sich vorwiegend aus Asylanten und Migranten aus den Maghrebstaaten zusammensetzte, auf der Domplatte zu Köln deutsche junge Frauen einkreiste, sexuell belästigte und beraubte, versuchten Polizei und Medien das Ereignis zuerst überhaupt zu verheimlichen und später umzudeuten. Genauso wie damals haben die Staatsmedien auch bei den diesjährigen Silvesterkrawallen agiert. Es hat sich also nichts geändert, nur Lügen und manipulative Berichterstattung sind noch dreister als vor sieben Jahren geworden. Anstelle die Bürger, die das öffentlich-rechtliche Medien-Spektakel mit ihren Zwangsgebühren finanzieren müssen, darüber zu informieren, dass der randalierende Mob eine Mischung aus Asylanten, irregulären Migranten und deutschen Staatsbürgern mit Migrationshintergrund war, lieferte in der ARD-Tagesschau ein linker Reporter politisch korrektes Geschwurbel ab, das im Kern um Begriffe wie „gruppendynamische Prozesse“, „nicht näher definierte Personen“, „Folgen der Corona-Beschränkungen“ und „benachteiligte Jugendliche“ kreiste.

Der Chefredakteur der renommierten liberalen Tageszeitung „Die Welt“ kommentierte das groteske Theater lakonisch mit den Worten „endgültig in der Realsatire angekommen“. Und auch „Der Spiegel“ ist wieder dort angelangt, wo er vor vier Jahren mit dem Fall Relotius war. Claas-Hendrik Relotius fälschte damals seine Texte, was das Zeug hielt, erfand Interviews, Personen, ganze Geschichten. Und erntete neben Kritik auch viel Verständnis, mutmaßlich deshalb, weil seine Fälschungen den verlogenen Wohlstandsmoralismus des linksliberalen urbanen Bürgertums bedienten. So verstiegen sich manche Kommentatoren gar dazu, Relotius Lügengeschichten dem Genre eines „New Journalism“ zuzuordnen, der Wirklichkeit als Erzählung vermittelt. Wenn es ihnen ins Weltbild passt, lassen sich die woken Intellektuellen des progressiven Neoliberalismus die bizarrsten Legitimationsideologien einfallen. Jedenfalls scheint der Spiegel der Relotius-Technik, Wirklichkeit in dramatisch-manipulative Narrative zu verwandeln, treu geblieben zu sein. Denn gerade vor ein paar Tagen hat sich herausgestellt, dass eine rührselige Geschichte rund um ein auf der Flucht umgekommenes Migrantenkind in der Manier des „New Journalism“ erzählt wurde und damit mehr Fiction als Faction war. Die Texte wurden nun entfernt. Nicht einmal die Existenz des Mädchens ist bis dato erwiesen.

Forderung nach absoluter Wirklichkeitstreue einer Reportage ein Wahrheits-Idealismus

Dass Wahrheit immer eine Frage der Perspektive der Betrachtung ist, jede Geschichte allein schon dadurch verfälscht wird, dass sie sich in der Erinnerung mit anderen Wahrnehmungen durchmischt und der Mensch auch unbewusst dazu tendiert, Wünsche mit Wirklichkeit zu verwechseln, ist unbestreitbar. Deshalb entspringt auch die Forderung nach der absoluten Wirklichkeitstreue einer Reportage einem naiven Wahrheits-Idealismus. Etwas ganz anderes ist es aber, wenn Journalisten ihre Rolle als am Ideal der Objektivität ausgerichtete Berichterstatter und Kommentatoren verlassen und sich in verdeckte Interessensvertreter von Bewegungen und politischen Parteien verwandeln. Oder sich gar ganze Medien durch fette Werbebudgets von öffentlichen Einrichtungen oder politischen Parteien dazu motivieren lassen, gefällige Beiträge zu veröffentlichen.

Das geschieht häufig ganz subtil, manchmal wird die Manipulation aber auch mit der ungestümen Wucht der Holzhammermethode durchgeführt. Subtile Manipulation ist es zum Beispiel, wenn just immer dann, wenn die Bevölkerung der Corona-Maßnahmen überdrüssig wird, wie auf Bestellung in den darauffolgenden Tagen über besonders gefährliche neue Virusvarianten berichtet wird. Oder wenn viele Wiener eine Aufhebung der völlig sinnlos gewordenen Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wollen, am nächsten Tag in einer Tageszeitung eine Liste mit europäischen Städten erscheint, die alle weiterhin „verantwortungsbewusst“ auf diese rigide Schutzbestimmung setzen.

Der journalistische Holzhammer wird dann geschwungen, wenn sentimentale Erzählungen über atypische Einzelfälle aufgeputzt mit seelenvollen Bildern publiziert werden. Fantasiebeispiele dafür sind die junge Irakerin, die 2015 nach Österreich geflüchtet ist, in der Zwischenzeit maturiert hat und nun als Anlageberaterin bei einer Investmentbank arbeitet. Oder der 20-jährige Afghane, der gerade eine Lehre mit Matura bei einem internationalen Industriekonzern abgeschlossen hat und nun neben der Arbeit ein Studium an der TU-Wien beginnt. Mit solchen Einzelfällen soll die Tatsache vertuscht werden, dass unter den Asylwerbern kaum Frauen sind und dass die Mehrheit der Afghanen Analphabeten sind und deshalb nur schwer in den Arbeitsmarkt integriert werden können.

Diffamierung eines Politikers mit konstruierten lächerlichen Vorwürfen

Es gibt aber auch noch eine dritte Variante der Manipulation, die Diffamierung eines erfolgreichen Politikers mit konstruierten lächerlichen Vorwürfen. Zuletzt wurde das mit Herbert Kickl durch eine gnadenlos dämliche Koproduktion von Falter und ORF versucht. Eine Falter-Journalistin warf Kickl vor, dass er sich auf einem Plakatfoto als „Militär in einer österreichischen Heeres-Phantasiekluft“ dargestellt hätte. Ein Links-Journalist des Staatsfunks schloss sich sofort an und forderte das Bundesheer auf, sich von dieser schändlichen „parteipolitischen Anmaßung“ zu distanzieren. Auslösendes Objekt der inszenierten Bestürzung der Demokratieretter war eine olivgrüne Windjacke,  die Kickl auf dem Foto trägt und die man in jedem Klamottenshop auf der Mariahilferstrasse zu kaufen bekommt.

Am selben Tag wurde die neueste Politikumfrage veröffentlicht. In ihr stand die FPÖ mit 28 % an der Spitze des Parteienrankings und Kickl an erster Stelle bei der hypothetischen Bundeskanzler-Direktwahl-Frage. So wird man mitunter  von der Realität gedemütigt, wenn man, um mit Hegel zu sprechen, Journalismus aus der Kammerdienerperspektive betreibt, dem es vorwiegend um Äußerlichkeiten wie Jackenfarben, Brillenmodelle und Unterhosengrößen geht. Journalistische Einfalt wird zum Glück, wie das Beispiel zeigt, in der Regel vom Weltgeist konsequent abgestraft. Und am Ende stehen dann die kleingeistigen Intriganten als die Dummen da.