Wer ein gutes Leben haben möchte, der muss sich auch selbst mögen können. Wer hingegen eine tiefe Abneigung gegen sich hegt, wem seine Eigenarten unangenehm und peinlich sind, und wer alles, was er tut oder getan hat, für Unrecht hält und sich dafür dauernd entschuldigen zu müssen glaubt, der wird niemals ein stabiles Selbstwertgefühl ausprägen können. Am Ende wird seine Unsicherheit und seine Selbstverachtung dazu führen, dass er die Herausforderungen des Lebens nicht erfolgreich bewältigen kann. Seine Ziele wird er nicht erreichen, weil es ihm am Willen zur Macht ermangelt. Im Wettkampf um die Macht wird der Schwache immer schnell identifiziert und erbarmungslos unterworfen. Das gilt sowohl unter Individuen als auch unter Nationen, den wichtigsten Solidargemeinschaften unserer Zeit.

Blickt man heute auf die österreichische Politik und ihre Mainstreammedien, so gewinnt man den Eindruck, die ganze Nation hätte den Glauben an sich verloren. Anstelle selbstbewusst für die eigenen Interessen einzutreten, hinterfragt sie sich ständig selbst und scheint in der immerwährenden Suche nach Schuld und Sühne gefangen zu sein. Oft scheint es sogar, als würde dieses Land Lust dabei empfinden, sich selbst anzuklagen, um Bestrafung zu betteln und diese dann am Ende mit Genugtuung und Freude hinnehmen. Ist diese Diagnose richtig, dann befinden wir uns inmitten des Syndroms des Masochismus, genauer, des Nationalmasochismus. Eine Nation hasst sich selbst, lässt sich erniedrigen, verteidigt sich nicht gegen Angriffe und Anwürfe von außen und nimmt alle Demütigungen im Glauben hin, dass ihr Recht geschähe. Und empfindet dabei auch noch Lust und Befriedigung. Das ist, man verzeihe mir den Ausdruck, pervers. Einem Menschen, der so tickt, würde man den Rat geben, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Wir trauen uns nicht mehr Patrioten zu sein

In den letzten Jahren hat sich immer wieder gezeigt, dass wir es tagtäglich mit Ethnien zu tun haben, die weitaus unverbildeter und selbstbewusster sind als wir und gegen die wir uns mit unserer Unterwürfigkeit und unserem Selbsthass nicht behaupten werden können. Da wäre zum Beispiel die muslimische Diaspora in unserem Land. Für sie ist Nationalismus selbstverständlich und normal. Kein Türke hat sich noch als Faschist empfunden, wenn er seine patriotischen Gefühle zum Ausdruck bringt, indem er mit der Nationalflagge seines Landes in Wien durch die Straßen zieht. Das passiert immer dann, wenn der große Führer Erdogan seine Schäfchen dazu aufruft, für die Machterhaltung seiner stockreaktionären muslimischen Partei öffentlich Gesicht zu zeigen und einzustehen.

Österreicher mit Migrationshintergrund, denen ein links-masochistischer Schuldkult noch nicht den Patriotismus abgewöhnt hat, entscheiden sich überwiegend für ihr Herkunftsland, wenn es zwischen diesem und Österreich zu wählen gilt. Zuletzt hat der Fußballer mit bosnischer Herkunft, Adis Jasic, nachdem er jahrelang auf Kosten des österreichischen Steuerzahlers beim ÖFB und im Heeressportzentrum ausgebildet wurde, bekannt gegeben, ab sofort für die Nationalmannschaft Bosnien-Herzegowinas anzutreten. Dem Nationalteam seiner „Heimat“ hat er dankend abgesagt. Und auch Robert Ljubicic, ein Sportler mit kroatischem Migrationshintergrund, wird, nachdem ihm österreichische Vereine zum Spitzenfußballer gemacht haben, ab sofort für das kroatische Nationalteam auflaufen. Das sind nur zwei Beispiele von vielen, die zeigen, dass diese Menschen, auch wenn sie hier bestens integriert sind und die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, am Ende für die Nation eintreten, wo ihre Ursprünge liegen. Wir Österreicher können das nicht verstehen, weil uns progressive Globalisten die Heimatliebe ausgetrieben haben. Wir trauen uns nicht mehr Patrioten zu sein, weil wir den Nazi- und Faschismusvorwurf fürchten, der alle trifft, die ihre starke kulturelle Bindung an ihr Heimatland öffentlich bekennen.

Buntheit nur ein beschönigendes Vokabel für kulturellen Machtkampf

Die selbstbewussten Kulturen erkennen, dass wir schwach, prinzipienlos und werteopportunistisch sind und gehen deshalb selbstsicher gegen uns in die Offensive. Als Beispiel dafür kann die migrantische Mikropartei SÖZ von Hakan Gördü dienen. Er verlangt, selbstbewusst – wie man seine Wünsche nun einmal gegenüber Schwächlingen vorträgt – dass man den alten Wiener Arbeiterbezirk Favoriten zu Ramadan mit muslimischen Religionssymbolen schmückt. Dadurch könnten wir Österreicher unser Bekenntnis zu Migration und Vielfalt zum Ausdruck bringen. Das Problem ist nur, dass eine überwältigende Mehrheit der Einwohner unseres Landes eher zur Homogenität als zum Kulturpluralismus tendiert, weil die Menschen wissen, dass das Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen immer zu Konflikten führt und in der Regel im fundamentalen Widerstreit endet.

Buntheit ist nur ein beschönigendes Vokabel für einen unterschwelligen bis offenen unausgesetzten kulturellen Machtkampf. Die Muslime sind nicht zimperlich, wenn sie ihre Interessen durchsetzen wollen. Denn längst haben sie erkannt, dass wir uneinig und unfähig zum Widerstand sind und bringen deshalb ihre Machtansprüche immer selbstbewusster vor. So verlangt ein bosnischer Vater, dass die Klasse seines Kindes in einer oberösterreichischen AHS nicht mit Osterzweigen geschmückt wird. Und anstatt dem Herrn zu sagen, dass er gerne nach Bosnien zurückkehren könne, wenn ihm unsere Kultur nicht passt, wird die verantwortliche Lehrerin vom Direktor niedergebügelt. Es fehle ihr an Sensibilität für andere Kulturen, wird ihr vorgeworfen. In der Schweiz darf eine Fernsehmoderatorin nicht mehr ihr kleines Kreuz, ein Familienerbstück, an einer Kette um den Hals tragen, wenn sie auf Sendung geht. Es würde andere Religionen provozieren und unachtsam sein.

Multikulturalität nur eine Zwischenstufe im Kampf um neue Dominanzkultur

Viele Beispiele für die feige Selbstaufgabe unserer über Jahrhunderte gewachsenen Kultur könnte man aufzählen. Es scheint, als hätten wir nichts mehr zu verteidigen, weil wir an nichts mehr glauben. Wir haben dabei tatenlos zugesehen, wie sich unser kulturelles Erbe im Säurebad des Geschwurbels eines postmodernen Kulturrelativismus aufgelöst hat. Heute sind wir so weit, dass wir uns für unser Brauchtum, unsere Religionen, unsere Traditionen glauben entschuldigen zu müssen. Und wenn wir weiterhin Weihnachten feiern wollen, dann glauben wir Gegenleistungen erbringen zu müssen, zum Beispiel die Schmückung ganzer Straßenzüge mit der Symbolik des unverhohlen imperialistischen Islams.

Und das alles in einer Zeit, in der die normalen Menschen unseres Landes konservativ sind wie nie zuvor, Traditionen bewahren wollen, die althergebrachte Kultur ihrer Regionen wiederentdecken und pflegen und ein neues Österreichbewusstsein entstanden ist. Aber weil die mächtigen Eliten des Landes unsere Kultur in einer Multikulti-Soße aufgehen lassen wollen, wagen wir es nicht, für unser kulturelles Erbe einzutreten. Wir haben Angst davor, ausgegrenzt und isoliert zu werden. Und keiner begreift, dass Multikulturalität nur eine Zwischenstufe im Machtkampf um eine neue Dominanzkultur ist. Diese neue Kultur wird nicht die unsere sein, weil wir zu dekadent, schwach und mürbe gemacht sind, um gegen selbstbewusste Gegner, die genau wissen, was sie wollen, bestehen zu können.